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Shake Stew - Introducing Queen Mu
Angela Maria Reisinger - Queen Mu (voc), Lukas Kranzelbinder (b, leader), Clemens Salesny (as), Mario Rom (tp), Johannes Schleiermacher (ts), Oliver Potratz (b), Niki Dolp (dr), Mathias Koch (dr). Eintrittspreis: 22.00 EUR / Mitglieder 11.00 EUR
Nachdem Shake Stew an den ersten beiden Abenden ihrer Summer Week in der Unterfahrt aus dem vollen Repertoire ihrer beiden Alben ‘Rise And Rise Again’ und ‘The Golden Fang’ schöpften, präsentiert „Bass-Senkrechtstarter“ (SZ) Lukas Kranzelbinder mit Angela Maria Reisinger heute den ersten Gast der aktuellen Konzert-Serie – und damit ein völlig anderes Kapitel im Shake-Stew-Universum. ‘Introducing Queen Mu’ steht ganz im Zeichen der sagenumwobenen Königin, deren undurchsichtige Mythen einen Bogen von den alten Mayas in Chichen Itza über den versunkenen Kontinent Mu bis ins frühe Ägypten spannen. Wie das wohl klingen mag? „Das Einstimmen zur nächsten Show des derzeitigen Paradeensembles Shake Stew übernahm auch diesmal wieder eine amüsante Klangcollage des vielseitigen Bassisten. Aus dem Dunkel der Bühne hervorbrechend. Sparsam gesetzte, wirkungsvolle Lichteffekte begleiteten den Beginn einer irisierenden Tour de Force durch das mit neuen Fassetten aufwartende kranzelbinderische Klangkontinuum. Dieses ist gespickt mit unvorherhörbaren Goodies. So setzte einen zusätzlichen Glanzpunkt, die zu diesem Abend eingeladene Sängerin/Stimmperformerin Angela M. Reisinger mit ihrer wandlungsfähigen Kantabilität, die sie mit gleicher Überzeugungskraft Liedformen, Spoken-Word-Akklamationen oder klangfarbengenerierte Spontaninterventionen darbieten ließ. Kranzelbinder hatte für Reisinger und seine restlichen Mannen maßgeschneiderte Struktursegmente geschaffen. Primär sind diese im Jazzkanon verwurzelt, doch als pluralistisch denkender Musiker bezieht der Bassist auch diverse andere Stilkomponenten mit ausgesprochenem Selbstverständnis mit ein. So entrang er seinen Bässen einfache Rockvamps oder knochentrockene Funkgrooves und verstand es, in geschickter Rollenverteilung mit seinem Basskollegen und den beiden quirligen Schlagzeugern, Räume zu öffnen, in denen sich die Solisten in unbändiger Spiellaune, angereichert mit überbordender Imaginationskraft, weideten. Jeder dieser drei Stilisten ließ keinen Winkel seines Instrumentes ungenützt. Clemens Salesny zerschnitt mit messerscharfem Ton auf dem Altsaxophon die Luft und implantierte den Möglichkeiten der viel zu selten gehörten Altklarinette ein elektrisierendes Fluidum. Er jubilierte mit einer Mühelosigkeit sondergleichens, eine unglaubliche Logik und Dringlichkeit in seinen Klangbändern evozierend – Trompeter extraordinär Mario Rom. Das Tenor ergreifend hauchen, bluesaffine aufbegehren und frenetisch schmettern lassend brachte Johnny Schleiermacher auf den Punkt. Doch jedwede Einzelhandlung festigte und beschwor die grundlegende Intention der soundspezifischen Eigenart des Kollektives und der ausdrucksmäßigen Bandbreite. Jazz kann aktuell schwerlich lebendinger und runderneuerter klingen. Diese Abendstund hatte Gold im Mund“ (Hannes Schweiger). Bring me up, roll me down, take me south, let me drown!
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