Karmers Hamburg UG

Budapesterstraße 13, 20359 Hamburg

Wir waren das dunkle Herz der Stadt

Der Untergang der Hamburger Gängeviertel

Seit Oktober 2022 läuft der Film in verschiedenen Hamburger Kinos. Im Oktober wird zweijähriges Jubiläum gefeiert. Nur im Kino. Kein Stream, Mediatheken. Der dreiteilige Film hat eine Laufzeit von annähernd sechs Stunden und wird in drei Teilen aufgeführt. Selbstfinanziert und ohne Verleih bewegt er sich in diesem Jahr langsam über die Grenzen Hamburgs hinaus nach Rendsburg und Lübeck. Es sind dreißig Sprecherinnen und Sprecher beteiligt. Produktionszeit 10 Jahre.

Der Film dokumentiert die Hamburger Altstadt im Allgemeinen und die darin liegenden historischen drei Hamburger Gängeviertel im Besonderen. Dieser von Armut und zunehmender Verwahrlosung betroffene, Jahrhunderte alte Kern Hamburgs galt an der Schwelle des 20. Jahrhunderts als einer der größten Slums Europas und wurde zwischen 1880 bis 1939 flächensaniert. Es entstanden dort u.a. das Kontorhausviertel und die prestigeträchtige Einkaufsmeile Mönckebergstraße, die den Pariser Boulevards nachempfunden wurde. Es verschwanden dafür nicht nur Elend, dunkle Höfe und eine zunehmend als bedrohlich empfundene Einwohnerschaft, sondern auch bedeutende architektonische Zeugen der Renaissance, Barock und Rokoko.

In der Perspektive des „Ich – Erzählers“ führt Walter Wedstedt, der Großvater des Filmemachers (gesprochen von Till Hagen), mittels autobiographischer und fiktionalisierter Handlung durch die Labyrinthe der Gänge und Gassen und erinnert an eine „verschwundene Welt von gestern“. Es wird den historischen Milieus der damaligen Gängeviertel nachgespürt, den politischen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts, und die einseitige Quellenlage zu den Planungen der zum Abriss betroffenen Stadtteile hinterfragt. Zudem wird der größte Hamburger Korruptionsskandal beleuchtet, der sich im Zusammenhang mit den geplanten Flächensanierungen ergab, der bis in höchste Stellen des Rathauses führte. Die Folgen dieser Maßnahmen für die Bewohner, aber auch für die Topographie, Kultur und Ökonomie der Stadt selbst, wird durch historisches Film- und Fotomaterial als Collage mit behördlichen, journalistischen u.a. Zitaten, sowie aktuellen Kameraaufnahmen dokumentiert (gestern/heute). Der Film nimmt Hamburg als Beispiel für einen Prozess europäischer Großstadtplanungen, deren Ideologie heute in Frage gestellt ist.

 

Alle Termine

  • 05.05.2024, 11:00 Uhr
    Zeisekino Altona
    Friedensallee 7-9
    22765 22765 Hamburg
  • 12.05.2024, 11:00 Uhr
    Zeisekino Altona
    Friedensallee 7-9
    22765 22765 Hamburg
  • 26.05.2024, 11:00 Uhr
    Zeisekino Altona
    Friedensallee 7-9
    22765 22765 Hamburg