Schönberger Musiksommer, Veranstalter: Schönberger Musik und Kunst e.V.

Hinterstr. 4, 23923 Schönberg/ Mecklenburg

J. S. BACH: MESSE H-MOLL BWV 232

Abschlusskonzert des 33. Schönberger Musiksommers

Brita Rehsöft (Sopran), Yvonne Schouenborg (Alt), Eloi Llamas (Tenor), Pau Bordas (Bass), Kammerchor „Cantabile“ Olot (Einstudierung Joan Asin Prades), Kirchenchor St. Laurentius Schönberg, Prof. Matthias Schneider (Orgel), Strelitzer Kammerorchester, Leitung: KMD Christoph D. Minke

800 Jahre Schönberg – und wir? Erklang im Festgottesdienst dankbar Bachs Ratswahlkantate BWV 29, kommen wir nun zum Opus Magnum Johann Sebastian Bachs, wobei der Satz aus der Kantate „Wir danken dir, Gott, wir danken dir“ gleich zwei Mal wiederkehrt: in fast wörtlicher Übersetzung auf Latein „Gratias agimus tibi“ und dann – nur auf den ersten Blick überraschend – als „Dona nobis pacem“ = „Gib uns Frieden“. Bis heute endet jeder Gottesdienst überall und in St. Laurentius einerseits mit der Bitte um Frieden als auch der Danksagung vor dem abschließenden Segen. Und das war auch schon bei Guillaume de Machaut so und auch, als Karl IV. beim Bischof in Schönberg die Messe besuchte. Die größere der beiden neuen Glocken bittet auf vielerlei Sprachen, „Gloria in excelsis Deo“ heißt es auf der größten unserer vier Glocken seit 1601. Der Horizont weitet sich, „Dein Reich komme“, wie es auf der kleinsten Glocke heißt, ist – wie die Bitte um Frieden – Sehnsucht und Gewissheit dieser Möglichkeit zugleich, verbindet uns mit Menschen anderer Weltgegenden und Zeiten.

Zu unserer Jubiläumsaufführung bekommt der Schönberger Chor Verstärkung aus der katalonischen Stadt Olot – und wir werden mit der hier entstandenen Produktion der h-Moll-Messe den Gegenbesuch antreten und dann gemeinsam in Barcelona auftreten. Unser Gastort – die Kirche Santa Maria del Pi – wurde wie unsere Kirche im 14. Jahrhundert errichtet und hat eine bewegte Geschichte. Soweit trägt der Klang unserer alten wie neuen Glocken nicht, aber die Musik, die wir lieben, fand nach Schönberg und findet von dort wieder den Weg in die Welt – durch uns, das heißt: durch uns hindurch.

Eine unserer Ausstellungen in der St.-Laurentius-Kirche zeigte einmal einen Kreidekreis auf dem Boden mit dem Hinweis, hier ginge es zum Mittelpunkt der Welt...