From, For and About the People: Community theatre today

A Community Theatre Performance

Im südafrikanischen Kontext ist das Gemeinschaftstheater eine Geschichte vom Volk, für das Volk und über das Volk. In der Zeit der Apartheid wurde das Gemeinschaftstheater eingesetzt, um auf die repressive Kulturpolitik der Apartheidsregierung zu reagieren und ein förderliches Umfeld für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Es war und ist eine Kunst, die Ungleichheiten, Ungerechtigkeiten und die vielfältigen Erfahrungen der Unterdrückung thematisiert. In der heutigen Zeit ist das Gemeinschaftstheater jedoch aufgrund ideologischer, institutioneller, politischer und organisatorischer Unstimmigkeiten an den Rand gedrängt worden. Infolgedessen wird das Potenzial des Gemeinschaftstheaters als Katalysator für die gesellschaftliche Entwicklung unterschätzt, und den Projekten fehlt es an öffentlicher Finanzierung.

Vor diesem Hintergrund und der Idee, dass Gemeinschaftstheater auch aktuelle und vergangene Ungerechtigkeiten in Deutschland thematisieren kann, setzt sich die Performance mit kollektiven historischen Traumata und schmerzhaften individuellen Erfahrungen von Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit auseinander. Das künstlerische Projekt versteht sich als partizipative Forschung, die auch die Zukunft des Gemeinschaftstheaters in Deutschland beleuchten will. Deshalb wurden Feldforschungen in Theatervorstellungen durchgeführt und Interviews mit Kunst- und Soziokulturmanager*innen, Regierungsvertreter*innen und Künstler*innen in Baden Württemberg geführt.

Welche Art von sozialem Wandel wird durch das Gemeinschaftstheater angestrebt und welche Unterstützung kann von allen Akteur*innen der Kultur gegeben werden, um diesen imaginierten sozialen Wandel zu ermöglichen?

Performance artists: Relebohile Mabunda and Lunga Khuhlane

Relebohile Mabunda ist angewandte Theaterpraktikerin, Performerin, Kunstaktivistin und akademische Forscherin. Derzeit ist sie Stipendiatin der Alexander von Humboldt Stiftung German Chancellor Leadership am Institut für Auslandsbeziehungen. Lunga Khuhlane ist Theatermacher, Moderator für angewandtes Theater und kritischer akademischer Forscher, der sich für den Erhalt indigener Sprachen im Bereich des Geschichtenerzählens sowie für die Verwaltung von Kunst- und Kulturräumen in der Gemeinschaft interessiert.