Wahrheit 1.5

Politschauspiel von Stefan Keim

Frühjahr 2024:
Das Richtige tun und die Wahrheit ans Licht bringen, das sind die Ziele von Anwältin Julia. Sie und ihre Kanzlei wollen einen
Energieversorger und die Landesregierung wegen illegaler Absprachen bei einer Dorfräumung für den Braunkohleabbau verklagen, doch noch fehlen Beweise.
Der vermeintliche Informant aus dem Heimatministerium entpuppt sich allerdings als wenig erfolgreicher Journalist, der nun endlich die Aussicht auf eine große Story wittert. Ruhm und Ehre winken, aber auch eine Gefahr, mit der beide nicht gerechnet haben...

Selten wirkte die politische Lage in der Bundesrepublik Deutschland brisanter, als in diesen Tagen. Denn während die große Pandemie sich zu beruhigen scheint, rücken andere Katastrophen mehr und mehr in den Fokus: Energieengpässe, Katastrophen, galoppierende Inflation, Krieg in der Ukraine.

Zudem bewegt sich die Klima- und Umweltpolitik dabei weiterhin eher träge und hinkt im Hick-Hack der großen Koalition den eigenen Zielen deutlich hinterher.

Gleichzeitig steigt die Macht der sozialen Netzwerke in einer Dimension, die sich die Meisten von uns kaum eingestehen mögen. Nur zu gern versuchen radikale Gruppierungen aller politischen Couleur, diese Situation für sich und ihre kruden Ideen zu nutzen und die Gesellschaft mit wohlorganisierten Lügen, Hass und Anfeindungen weiter zu entzweien.

Diese Situation inspirierte das Wuppertaler „K4-Theater für Menschlichkeit“ und den Autoren Stefan Keim 2022 zu dem Stück „Wahrheit 1.5“. Sie verorten es zeitlich „in einer nahen Zukunft“ verorten und bezeichnen es als einen „Politthriller von Gutmenschen und Schlafschafen“.

Für DIE KLEINE BÜHNE setzt Regisseur Jens Schlieper setzt den hochaktuellen Text nun mit Jule Meiseberg und Frank Neumann in Szene.

Dabei beleuchtet er die Gegebenheiten mit einem ebenso kritischen wie satirischen Blick und stellt das Publikum vor die Frage: Ist das noch zum Lachen oder schon zum Kopfschütteln?

Oder ist es vielmehr höchste Zeit zur Wachsamkeit?!