Karsten Bott
Von Jedem Eins, ohne Steg, Fürth
Seit 1988 entwickelt der Frankfurter Künstler Karsten Bott (*1960) ein „Archiv für Gegenwarts-Geschichte“, in dem er Alltagsgegenstände ab den 1950er Jahren sammelt, archiviert und katalogisiert. Über eine halbe Million Dinge dürften es inzwischen sein. Bei den Gegenständen handelt es sich um alles, was Menschen in Gebrauch haben oder hatten. Der Künstler setzt hierbei keinerlei Hierarchie an, sondern misst allem denselben Wert bei. Wert meint hier, dass jedes Teil würdig ist, aufbewahrt und präsentiert zu werden – auch oder gerade weil es seinen Wert im kapitalistischen Kreislauf verloren hat. Den Künstler interessiert, welche Dinge wir brauchen und was wir tatsächlich damit machen oder welche Beziehung die Objekte untereinander haben. Diese macht er in seinen Präsentationen über thematische Zuordnungen sichtbar. Im ausschnitthaften Überblicken geben die „Geschichtsdokumente der Menschheit“ (K. B.) umfassend Auskunft über Umgang und Verhältnis des Menschen zur Gegenstandswelt und letztlich auch über die ambivalenten Kreisläufe von Produktion und Konsum. Karsten Botts Präsentationen sind gleichsam eine Bestandsaufnahme, eine Art Gegenwartsarchäologie. Sie verdeutlichen immer auch die schier unfassbare Masse an Dingen, die mit denen wir uns heute umgeben. Für Fürth ist eine große Bodenauslegearbeit geplant.
Abb.: Karsten Bott, Von Jedem Eins, Regal, 45 Fächer, Frankfurt, 2017, Dauerinstallation im Historischen Museum Frankfurt/Main, © Karsten Bott
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12.11.2021 - 15.01.2022
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