Kulturzentrum MERLIN

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Stefanie Sargnagel und Sebastian Janata lesen "Dicht" und "Die Ambassadorin"

Stefanie Sargnagel ist im Internet groß geworden, aber auf der Straße aufgewachsen. Daher drehen wir mit ihrem zweiten Band bei Rowohlt das Rad der Geschichte nun noch einmal zurück – aber lesen Sie selbst: «Die kindliche Doris mit ihren zwei Mäusen kam auch immer mal wieder vorbei. Sie erzählte Sarah und mir, dass sie schwanger sei, seit mehr als einem Jahr habe sie ihre Regel nicht mehr. Sie meinte, ein Menschenkind brauche ja nur 9 Monate, um geboren zu werden, deshalb sei sie sich ziemlich sicher, dass es ein Alien werde. Möglicherweise aber auch ein Engel. Ein Engel sei auch daher wahrscheinlich, weil ihr nämlich vor zwei Wochen im Flex einer erschienen sei. Wir trauten uns nicht zu fragen, ob sie etwa ungeschützten Sex mit einem Engel hatte und schauten stoisch ihren Mäusen beim Durchdrehen zu. »Stefanie Sargnagel hat eine Form des Erzählens gefunden, die lustig und brutal ist, eigensinnig und populär. Hier legt sie ihren ersten (beinahe klassischen) Coming-of-Age-Roman vor. Sebastian Janata, Jahrgang 1988, stammt aus dem östlichsten Teil Österreichs. Seine Gymnasialausbildung brach er ein Jahr vor der Matura ab. Seit 2006 ist er Mitglied bei der Band Ja, Panik. Nach fünf Studioalben veröffentlichten sie im Oktober 2016 das im Kollektiv geschriebene Buch «Futur II» im Verbrecher Verlag. Der Autor lebt und arbeitet in Berlin. «Die Ambassadorin» ist sein Debütroman. Der junge Hugo Navratil muss zurück in die österreichische Provinz. Sein Großvater, mit dem ihn die Liebe zur Natur und der Tod eines kleinen Jagdhundes verband, ist gestorben, die Familie nimmt Abschied. Das burgenländische Dorf, der Wald, Freund und Feind, alles scheint wie immer. Doch auf der Beerdigung fallen Hugo zwei Frauen auf. Sie sind auf der Suche nach einer antiken Flinte – und sie glauben, dass Hugo weiß, wo sie ist. Je mehr Hugo es mit ihnen zu tun bekommt, desto besser versteht er, dass der alte Mann viele, durchaus schöne Gesichter hatte. Was hat es mit dem Verbund auf sich, der ihn und diese Frauen einst zusammenbrachte? «Die Ambassadorin» ist eine Ode an das Matriarchat und die Geschichte eines Antihelden, der unerschrockener kaum sein könnte. Sebastian Janatas Debüt ist humorvoll, skurril - und ganz und gar ajour.