Theater der Stadt Schweinfurt

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Abbandonata

Verlassenheit und musikalische Ausgelassenheit – Ensemble così facciamo

Vorstellungsänderung wegen Corona - COVID 19: Anstelle von »Giulio Cesare in Egitto«


mit Stephanie Krug (Sopran)
und
Kumiko Yamauchi (Barockvioline)
Ulrike Cramer (Barockvioline)
Valentina Cieslar (Barockviola)
Marion Treupel-Frank (Traversflöte)
Margit Kovács (Cembalo)
Christoph Eglhuber (Laute, Chitarrone)
Hans Huyssen (Barockcello)
Günter Holzhausen (Violone)
 
Italienische Barockmusik von Kapsberger, Bottegari, Merula, Monteverdi, Frescobaldi, Uccellini, Strozzi, Cazzati, Händel und Vivaldi


Das in Schweinfurt wohlbekannte Ensemble così facciamo kommt mit einem üppigen Barockkonzert als Ersatz für seine eigene ursprünglich geplante Händel-Tourneepremiere »Giulio Cesare in Egitto« zu uns.


Das Alte-Musik-Ensemble »così facciamo« ist aus Nikolaus Harnoncourts Salzburger Seminaren für historische Aufführungspraxis hervorgegangen und gewinnt aus den Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxis eine individuell geprägte, zeitgenössisch ansprechende Form des Musizierens. Groß ist die Vorfreude auf eine erneute Zusammenarbeit. Gefeiert wurden in unserem Haus bereits 2008 »L’Orfeo« (Monteverdi), 2011 »Ariodante« (Händel) und 2013 »Dido & Aeneas in Afrika« (Purcell).

 

Zwei hochemotionale Klagegesänge archetypisch verlassener mythologischer Figuren stehen im Zentrum dieses Programms: jene der Ariadne und der Armida. Beide schildern eine urmenschliche Erfahrung, die seit Urzeiten in zahllosen Erzählungen und Vertonungen überliefert wird und stets der Resonanz einer Hörerschaft gewiss ist. Denn wer kennt sie nicht, die zutiefst menschliche – und zugleich unmenschliche – Erfahrung von Verrat, Verlust, Einsamkeit und Verlassenheit? Das englische ‚abbandonment’ hat noch eine zweite Bedeutung von ‚Verschwendung’ oder ‚Hingabe’. Auf subtile Weise wird so ein Übergang vom Zustand des ausgelassen Werdens zu dem der Ausgelassenheit angedeutet. Auch im Deutschen veranlasst eine bloße Nuancierung den geradezu gegenteiligen Affekt. Somit ist auch dieser Aspekt – einem Impuls bis zum Äußersten zu folgen, sich vollkommen auf etwas einzulassen – zwingend aus dem Text abgeleitetes Programm. Beides bedingt sich, denn wie könnte man die drastisch plastischen Schilderungen und große Emotionalität der Texte angemessen wiedergeben, ohne mit wildem Überschwang und Hingabe zu musizieren?