Pantheon-Theater

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Claus von Wagner

Die Theorie der feinen Menschen

"Ich dachte damals, mein Programm erledigt sich in zwei Jahren von selbst; der moralische Druck auf das Finanzwesen war immens. Ich war sicher dann wären meine größten Kritikpunkte an Derivaten, der mangelhaften Finanzaufsicht, falschen Anreizsystemen und der überheblichen Risikobewertung abgearbeitet. Es passierte aber nicht. Und noch was merkwürdiges: die Finanzkrise war ein fundamentales Total-Versagen der sogenannten „Freien Märkte“, trotzdem haben die Verantwortlichen in der Politik das Verhältnis von Staat und Finanzmärkten bisher nicht grundsätzlich in Frage gestellt."

Wer Claus von Wagner auf einer Bühne sieht, weiß: Das wird auf jeden Fall kein normaler Kabarettabend. Claus von Wagner ist so, wie sich Bertolt Brecht und Loriot in einer durchzechten Nacht ihren Schwiegersohn vorgestellt hätten. Was ihn so anders macht? Die Tatsache, dass er die Intelligenz seiner Zuschauer ernst nimmt. Bei allem Vergnügen. Claus von Wagners Kunst ist es sich höchst amüsant zu wundern. Er hat da jetzt zum Beispiel dieses großartige Buch gefunden, in dem steht, dass der „Räuberbaron des Mittelalters zum Finanzmagnaten der Gegenwart“ geworden ist. Die Schwarte ist von 1899...

„Theorie der feinen Menschen“ ist eine Erzählung aus dem tiefen Inneren unserer feinen Gesellschaft. Sie handelt vom Kampf ums Prestige, Wirtschaftsverbrechen und Business Punks. Theorie der feinen Menschen ist auch eine epische Geschichte von Verrat, Familie und Geld. Im Grunde ein bisschen wie die Sopranos. Nur in live. Als hätte Shakespeare ein Praktikum bei der Deutschen Bank absolviert und aus Verzweiflung darüber eine Komödie geschrieben.

Wobei: wenn man der Theorie folgt, ist Komödie ja Tragödie plus Zeit. Die Finanzkrise war eine Tragödie sehr großen Ausmaßes. Jetzt ist einige Zeit vergangen - eigentlich müsste es jeden Tag komischer werden. Aber das wird es nicht. Vielleicht ein Zeichen, dass es sich bei unserem derzeitigen Finanzwesen um eine dauerhafte Tragödie handelt? Das wäre in der Tat -- tragisch.

Pressestimmen
Main Echo
Text und Performance Wagners haben nicht nur keine Alterspatina angesetzt, sie wirken frischer, aktueller und brisanter denn je!
Süddeutsche Zeitung
Und wie er mit vielen sorgsam belegten und exakt ineinander verschraubten Beispielen und Parabeln den abgehobenen Kapital-Kapitalismus auf den Boden der Realität holt, wie er die „Zaubertricks“ seziert, mit denen Fonds-Ganoven und Finanz-Alchemisten uns wie die willfährigen Politiker hirngeschwaschen haben, wie er den Derivatehandel als Pferdewette enttarnt – das wird, man kann es nicht anders sagen, in die Annalen der Kabarettgeschichte eingehen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Es ist eine Form, die das Private und das Politische, die Ökonomie und den Alltag mit leichter Hand verknüpft, unser aller komplexe und widersprüchliche Welterfahrung in einen erzählerisch zu nennenden Kontext einbettet und wie hier in der Figur Klaus Neumanns spiegelt. Das ist immer wieder komisch, böse auch bisweilen, aber schlicht und einfach wunderbar gemacht.
Badisches Tagblatt
Von Wagner ist ein Meister der Forschung nach Sinn und Unsinn dieses unseres Systems, in dem wir scheinbar hoffnungslos verstrickt sind. Das ist nicht nur geniales Kabarett, sondern auch eine Laudatio über humanitäres Verhalten. Dafür allein schon gebührt im großer Applaus.
sueddeutsche.de
Claus von Wagner schafft es, die Zuschauer fast drei Stunden lang mit dem sperrigen Thema Finanzmärkte zu unterhalten. Ein kabarettistisches Meisterstück.
Aacher Bühler Bote
Das erwartet gute Soloprogramm entpuppte sich als - nun - exzellent? Genial? Sicherlich; nur wäre es Unsinn, gängige Adjektive für Wagners satirische Brillanz zu bemühen: wesentlicher scheint, womit dieser Mann uns konfrontiert.