Festival Theaterformen . ANTOINE I SONY
Herrschaftssatire mit Hundegebell
Dieudonné Niangouna. Brazzaville . Republik Kongo I Paris . Frankreich
ANTOINE M’A VENDU SON DESTIN . SONY CHEZ LES CHIENS'
ANTOINE HAT MIR SEIN SCHICKSAL VERKAUFT . SONY BEI DEN HUNDEN
Dieudonné Niangouna kann austeilen und hat keine Angst selbst einzustecken. Als Kind wollte er Kung-Fu-Boxer werden, doch da kam ihm zuerst sein Vater und dann das Theater in die Quere. Stückeschreiben brachte er sich selbst bei, Spielen lernte er unter anderem bei Sony Labou Tansi, dem Altmeister der kongolesischen Dramatik, der mit 47 Jahren an AIDS starb. Mit dem Inszenieren begann Niangouna 1997, als sein Bruder und er mitten im Bürgerkrieg in Brazzaville eine Compagnie gründeten. Sie nannten sie Les Bruits de la rue, Straßenlärm, und entwickelten ihre „Dramaturgie des Big, Bumm, Bah“ als Antwort auf die Salven der Kalaschnikows. Seit drei Jahren lebt Niangouna im französischen Exil. Zu deutlich hatte er den Rücktritt des amtierenden Präsidenten gefordert. Nun hat er in Paris zwei Theatertexte trick- und aufschlussreich verschachtelt: Sony Labou Tansis Satire über einen Herrscher, der einen Staatsstreich gegen sich selbst inszeniert, um seine Gegner zu überführen, sowie eine von ihm selbst verfasste Hommage an die Vaterfigur Tansi, mit der er zugleich hart ins Gericht geht. Niangouna schreibt, inszeniert und spielt, wie ein Weltmeister Kinnhaken verteilt, geübt, virtuos, mit voller Wucht.
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