sendesaal bremen

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Boston Early Music Festival Orchestra & Soloists

„Almira, Königin von Castilien“ Oper von G.F. Händel

Das Ensemble aus Boston ist zum Beginn des Jahres 2018 gleich zehn Tage lang für eine neue CD-Produktion im Sendesaal zu Gast. Dabei bietet sich die Gelegenheit, die überaus üppige Besetzung in einer konzertanten Aufführung von G.F. Händels allerersten Opernkomposition „Almira, Königin von Castilien“ zu erleben. Für frühere barocke Opern-Einspielungen erhielt das Ensemble bereits etliche Preise wie den GRAMMY, den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik sowie mehrere ECHO Klassik. Die ungarische Sopranistin Emöke Baráth singt die Rolle der Almira inmitten einer auserlesenen Besetzung von Sängern, die alle bereits in den weltweit namhaftesten Konzert- und Opernhäusern auftraten.

Boston Early Music Festival Orchestra
Paul O´Dette & Stephen Stubbs -  Leitung
Emöke BaráthAmanda ForsytheTeresa Wakim - Sopran
Colin BalzerJan KobowZachary Wilder - Tenor
Jesse BlumbergChristian Immler - Bariton

Programm: "ALMIRA, Königin von Castilien" Oper von G.F. Händel (1685-1759) 

Die Bostoner geben zum Abschluss ihrer CD-Produktionstage mit diesem Konzert einen Vorgeschmack auf ihre nächste Opern-Veröffentlichung. Händels allererster Opernkomposition, 1705 in Hamburg uraufgeführt, liegt eine frei erfundene Handlung zugrunde, die mit den unterhaltsamen Zutaten - Liebe und Heiratspolitik der Adligen, Treulosigkeit und Verwechslungen, dann aber glückliches Ende dank des vermittelnden Hofdieners - aufwartet.

Eines der vorrangigen Ziele vom BEMF  ist die Wiederentdeckung vergessener Barockopern, deren Aufführung es mit dem Wissen einiger der führenden Musiker auf dem Feld der historischen Aufführungspraxis ebenso wie deren Kenntnissen über historische Bühnenbilder, Kostüme und Tänze vornimmt. Kein anderes Ensemble hat sich bis heute so konsequent und detailgetreu damit befasst, eine so große Anzahl von historischen Opern auf stets höchstem Niveau auf die Bühne zurück zu bringen. Für diese Opernprojekte übernehmen Paul O´Dette und Stephen Stubbs regelmäßig die partnerschaftliche musikalische Leitung. Mit CD-Aufnahmen solcher Opern hat das Ensemble inzwischen die wichtigsten europäischen und amerikanischen Preise errungen, u.a. einen GRAMMY Award (in 2015) und vier weitere Grammy Nominierungen.

Emöke Baráth hat in ihrer noch jungen Karriere schon viele große Opernhäuser kennengelernt. Die ungarische Sopranistin gewann bald nach ihrem Studium den Grand Prix der Verbier Festival Academy in der Schweiz. Es folgten Engagements an der Budapester Staatsoper, dem Theater an der Wien, im Amsterdamer Concertgebouw, dem Théatre des Champs-Elysées in Paris und der Opéra Royal in Versailles. Sie arbeitet mit Dirigenten wie Marc Minkowski, Jordi Savall, und Alan Curtis zusammen und ist dabei auf den Gesangsstil des Seicento spezialisiert. Zugleich ist sie zunehmend in Mozart-Opern zu hören, so als Susanna in Le nozze di Figaro, Zerlina in Don Giovanni, und als Despina in Così fan tutte. 2017 wird sie im Glyndebourne Festival die Titelrolle der Oper "Hipermestra" von Francesco Cavalli übernehmen.

Die US-amerikanische Sopranistin Amanda Forsythe ist dem Boston Early Music Festival seit ihrem Debut in der Lully-Oper "Psyché" im Jahr 2007 fest verbunden. Inzwischen gastierte sie in Hauptrollen an großen europäischen Opernhäusern wie Covent Garden in London, Theatre des Champs-Elysées in Paris, oder an der Bayerischen Staatsoper in München. Sie konzertierte mit großen Orchestern wie dem Boston Symphony unter Andris Nelsons, dem Monteverdi Choir and Orchestra unter Sir John Eliot Gardiner, oder mit der Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Sir Antonio Pappano. Zusammen mit Countertenor Philippe Jaroussky ist sie  mit dem  “Orpheus-Mythos” auf Europa-Tournee. In Charpentier’s La Descente d’Orphée aux Enfers, für die das Bostoner Ensemble einen Grammy erhielt, singt sie die Euridice.

Paul O’Dette wurde vom Toronto Globe and Mail als “der klarste Fall eines Genies unter sämtlichen Instrumentalisten" bezeichnet. Weltweit ist er auf allen großen Festivals mit Soloprogrammen und in Kammerensembles vertreten. Über 140 Schallplatten- und CD-Aufnahmen trugen ihm zahlreiche internationale Preise ein, darunter zwei GRAMMYs und sechs GRAMMY-Nominierungen. Neben seiner Konzerttätigkeit leitet er als Professor für Laute die Alte Musik-Ausbildung an der Eastman School of Music in Rochester / USA. Als renommierter Musikforscher hat er am Artikel über John Dowland im New Grove Dictionary of Music and Musicians  mitgewirkt und vielfach Artikel zu Themen der historischen Aufführungspraxis veröffentlicht. 

Nach dreißig Jahren in Europa (während derer er zeitweise als Professor für Laute an der Musikhochschule in Bremen tätig war) kehrte der GRAMMY-Gewinner  Stephen Stubbs  2006  als einer der weltweit bekanntesten Lautenisten, Dirigenten und Barockopern-Spezialisten  in seine Heimatstadt Seattle zurück. Dort gründete er 2007 seine eigene "Pacific MusicWorks"- Company für Alte und zeitgenössische Musik. Seit 1997 ist er künstlerischer Co-Director des Boston Early Music Festival. Er leitete Händels Giulio Cesare und Glucks Orfeo in Bilbao, Mozart’s Die Zauberflöte und Così fan tutte beim Hawaii Performing Arts Festival und führte Händels Messiah mit den Sinfonieorchestern von Seattle, Edmonton, und Birmingham auf. Er hat bereits weit über 100 Schallplatten und CDs aufgenommen und ist Senior Artist in Residence an der University of Washington School of Music in Seattle /USA.

Das Boston Early Music Festival ist seit seiner Gründung 1983 zum "weltweit führenden Festival für Alte Musik" (The Times, London) aufgestiegen. Alle zwei Jahre machen szenische Opernaufführungen, zahlreiche Konzerte sowie eine Ausstellung von Instrumentenbauern und Musikverlegern die Stadt an der Ostküste Amerikas zum Anziehungspunkt für europäische und nordamerikanische Stars der Alten Musik. BEMF veranstaltet zudem alljährlich Konzertserien mit international führenden Solisten und Ensembles in Boston und New York. Kathleen Fay ist seit 1987 als Executive Director der zentrale Motor für ein professionelles Organisations-Team und das in wechselnder Besetzung agierende Festival-Ensemble. Sie ist zudem die anchor woman für etliche dem Festival fest verbundene Sponsoren.