Chanticleer

Chanticleer

FESTIVAL VIELSAITIG FÜSSEN

Chanticleer – Orchester der Stimmen

Vor nunmehr vierzig Jahren tauchte in der immer bunter werdenden Landschaft der Alten Musik der Name eines jungen amerikanischen Ensembles auf, das die internationale Szene binnen kürzester Zeit nicht nur durch seinen lupenreinen Umgang mit den Meistern der klassischen Vokalpolyphonie, sondern zugleich durch seine wie selbstverständlich anmutenden Grenzüberschreitungen beeindruckte: Chanticleer nannte und nennt sich seither diese ungewöhnliche Formation, für die der scheinbare Begriff des »Männerchores« nur ein Notbehelf ist, denn diese Truppe mit dem immensen Repertoire von der Renaissance bis zur Gegenwart, von den ernsthaftesten Messensätzen eines Josquin Desprez bis zu beswingten Shanties, von Claudio Monteverdis melodiösen Madrigalen bis zu den originell arrangierten Songs eines Freddy Mercury – diese Versammlung brillanter Solisten bildet in der Tat ein »Orchester der Singstimmen«, das seinesgleichen sucht.

Ein bisschen verrückt sind sie, die Herren im Frack, und daher in jedem Fall ein Gewinn für das Festival vielsaitig, das ihnen im Refektorium, mithin im Speisesaal des Barockklosters St. Mang einen idealen Raum gewährt: Immerhin heißt Chanticleer wörtlich nichts anderes als Gockelhahn. Wenn man das angelsächsische »Federvieh« allerdings in seine Bestandteile zerlegt, lässt es sich auch ohne weiteres als »klarer, reiner Gesang« deuten – und der ist garantiert, wenn die zwölf Sänger am Abend ihre Reise durch fünfhundert Jahre europäischer und außereuropäischer Musik antreten. Wer da der Hahn im Korb ist, kann man sich denken ...

Unter dem Titel "Trade Winds" erleben Sie ein großes, verrücktes Abenteuer von der Renaissance bis zur Gegenwart, mit sakraler und weltlicher Musik aus vielen Ländern der Welt.