Amaryllis Quartett

Amaryllis Quartett

FESTIVAL VIELSAITIG FÜSSEN

Amaryllis Quartett und Matthias Kirschnereit

„Aufregend frisch und auf kluge Weise unkonventionell“ (BNN) und mit „staunenswert makelloser Technik“ (SZ) begeistert das Amaryllis Quartett in seinen Konzerten regelmäßig Publikum und Presse und gehört damit zu den interessantesten Streichquartetten seiner Generation.

In seinen Konzertprogrammen ebenso wie bei seinen Einspielungen ist es dem Amaryllis Quartett ein Anliegen, Klassiker der Quartettliteratur auf ungewöhnliche Weise mit Neuem zu kombinieren und dadurch neue Hörwelten zu eröffnen ("ver-rückt!"). Die Uraufführung von Werken zeitgenössischer Komponisten wie Johannes Fischer, David Philip Hefti oder Lin Yang nimmt dabei einen ebenso wichtigen Platz ein wie die Wiederentdeckung heute vergessener Meisterwerke, etwa der Streichquartette des ungarischen Komponisten Géza Frid.

Die vier Musiker, die bei Walter Levin in Basel, später dann beim Alban Berg Quartett in Köln und bei Günter Pichler in Madrid ausgebildet wurden, gewannen zahlreiche internationale Preise, darunter den Finalisten-Preis beim Premio Paolo Borciani 2011 in Reggio Emilia und nur vier Wochen später den ersten Preis und den Monash University Grand Prize bei der 6th International Chamber Music Competition in Melbourne. Im Jahr 2012 wurde ihnen außerdem der Kammermusikpreis der Jürgen Ponto-Stiftung verliehen.

Für sein erstes Gastspiel beim Festival vielsaitig hat das Amaryllis Quartett ein äußerst kontrastreiches Programm zusammengestellt, das dem diesjährigen Motto in jeder Hinsicht genügt. Der Abend beginnt denkbar klassisch mit Joseph Haydns »Lerchenquartett«, der fünften Nummer des sechsteiligen Opus 64 aus dem Jahre 1790, worauf das gut 220 Jahre jüngere vierte Streichquartett »con fuoco« des Schweizer David Philip Hefti (*1975) mit extrem reduzierten, geräuschhaften Elementen und einer wilden Virtuosität begegnet, die den Untertitel des Werkes eine ganz eigene Dimension verleihen.

Nach der Pause verbündet sich das junge Ensemble mit einem Pianisten, der dank seiner musikalischen Vielsaitigkeit und Ausstrahlung in Füssen immer wieder freudig erwartet wird: Matthias Kirschnereit. Als Solist spielt er zunächst eines der großen Werke von Ludwig van Beethoven, bevor er im Zusammenwirken mit dem Amaryllis Quartett das zweite Klavierquintett in A-Dur op. 81 von Antonín Dvorák interpretiert – ein farbenfrohes, durch und durch vom unverwechselbaren Temperament des "einfachen böhmischen Musikanten" getragenes Werk aus betörenden Kantilenen, packenden Rhythmen und volkstanzhaften Szenen, die das "ver-rückte" Glück des Erschaffens in keinem Takt verbergen wollen.