Verdi Quartett

Verdi Quartett

FESTIVAL VIELSAITIG FÜSSEN

Eröffnungskonzert

Traditionellerweise beginnt das Festival vielsaitig mit einem Abend seines künstlerischen »Beratergremiums« und einer ersten Manifestation des Mottos, unter dem sich sämtliche Ereignisse der kommenden Tage zusammenfassen lassen. Demzufolge präsentieren das Verdi Quartett und sein pianistischer Vertrauter Hatem Nadim in diesem Jahr als Auftakt gleich drei Komponisten, die zumindest ihren Zeiten ein wenig "ver-rückt" vorgekommen sind: der extrem selbstkritische Johannes Brahms, der sich in schöpferischen Schlangenlinien auf die Symphonie zu bewegte und dabei solch grandiose "Symphonien im Kammerformat" produzierte wie das Klavierquintett f-moll op. 34; Ludwig van Beethoven, der in seinem zweiten "Rasumowsky-Quartett" (op. 59 Nr. 2) vernehmlich versucht, die berühmte Pranke in Schach zu halten; und endlich der "Linksdenker" Erwin Schulhoff, der dessen erstes Streichquartett aus dem Jahre 1925 die Grenzsteine der Gattung erneut ver-rückt hat, indessen es zwischen funkelnden al fresco-Passagen, diabolischem Saitenspiel und unverstellter Eindringlichkeit mit mancherlei vergnüglichen Regelverstößen unterhält. Eine Entdeckung!