Theater Poetenpack: Mein Kampf

Theater Poetenpack: Mein Kampf

Theater Poetenpack Potsdam

Lennéstraße 37, 14469 Potsdam
Tel. (0331) 9512243

E-Mail Tickets:     karten@theater-poetenpack.de

Mein Kampf

Farce von George Tabori

George Taboris subversives Verwirr-Stück spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zu einer Zeit vor der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. In einem Männerwohnheim in Wien mietet sich der junge Adolf Hitler ein, um sich an der Kunstakademie zu bewerben. Er trifft auf den jüdischen Buchhändler Schlomo Herzl, der sich mütterlich um den Provinzler zu kümmern beginnt. Er wird zum Schöpfer seiner charakteristischen Barttracht und unterrichtet ihn in demagogischen Kunstgriffen. Im weiteren Verlauf der mitunter grotesken Handlung wird Herzl das erste Opfer des sich allmählich ausprägenden Antisemitismus Hitlers. Im letzten Akt vermittelt Hitler eine Vorahnung von den Auswirkungen seines nunmehr geschulten "Talents", er macht Jagd auf ein Buchmanuskript von Herzl, in dem er rufschädigende Passagen vermutet. Schließlich verdeutlicht er mit kaum zu überbietender Perfidie, dass er nicht allein das Buch als Archiv von Erinnerungen zu vernichten gewillt ist, sondern auch das Judentum in seiner Gesamtheit.

„Mein Kampf" beschäftigt sich in komödienhafter Form mit dem Trauma der Shoah. Dabei wird Hitler interessanter Weise keineswegs als blutrünstiger Dämon, sondern im Gegenteil als unsympathischer, aber nicht durchweg abstoßender Wirrkopf dargestellt. An Brecht und Chaplin anknüpfend, entwickelte Tabori eine Hitler-Figur als komischen Charakter und bezieht sich damit auch auf eine Tradition jüdischen Humors, der er sich verpflichtet fühlt.

In der Spielzeit 2018/19 werden in einem Pilotprojekt Jugendliche einer Potsdamer Schule spielerisch und musikalisch als Spieler-Chor in die Inszenierung integriert und stehen gemeinsam mit unseren Spielern auf einer Bühne. Im Anschluss wird dieser Prozess mit Jugendlichen an sechs Orten im Land Brandenburg erneut durchlaufen.

Dieses Projekt wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg und in Kooperation mit der Plattform Kulturelle Bildung durchgeführt.