Isabelle van Keulen Ensemble

Isabelle van Keulen Ensemble

DEUTSCHE KAMMERAKADEMIE

Tango+

Ein wegweisender Komponist Südamerikas war der Argentinier Alberto Ginastera, der die Folklore seiner Heimat kongenial mit der Neuen Musik Europas verband. Sein farbreiches „Concerto per archi“ (1966) verrät aber auch barocke Einflüsse: Wie in einem „Concerto grosso“ werden einzelne Streicher solistisch gefordert. So liegt eine Kombination mit Bachs Doppelkonzert für zwei Violinen BWV 1043 (um 1720) auf der Hand. Das Bandoneon ersetzt dabei die zweite Geige und gibt dem Stück eine besondere Note. Das Instrument verbindet man vor allem mit dem Tango, dem bekanntesten argentinischen Musikstil. Er sei ein „trauriger Gedanke, der getanzt werden kann“, wurde er einmal charakterisiert. Dem Komponisten Astor Piazzolla ging es jedoch weniger um Tanzstücke als vielmehr um einen anspruchsvollen Tango für den Konzertsaal, genannt „Tango nuevo“. Er veredelte die in den Hafenvierteln von Buenos Aires entstandene Musik mit Einflüssen von Klassik und Jazz. Typisch für Piazzolla sind die kratzenden und aufheulenden Streicher-Effekte, die das Flair dieser Musik ausmachen.