Christoph Koncz

Christoph Koncz

DEUTSCHE KAMMERAKADEMIE

Wiener Klassik

Aus den ersten Jahren seiner Amtszeit als Vizekapellmeister des burgenländischen Fürstengeschlechts Esterházy stammt Joseph Haydns Sinfonie Nr. 22 „Der Philosoph“ (1764). Der ungewöhnliche Titel ist vom tiefsinnigen ersten Satz abgeleitet, der wie eine archaische Choralbearbeitung klingt und zwei elegische Englischhörner einbezieht. Hingegen soll Haydn mit der expressiv-originellen „Abschiedssinfonie“ (1772) seinen Dienstherren am Ende einer überlangen Sommersaison im Schloss Esterházy um die Rückkehr seines Orchesters in die Residenzstadt Eisenach gebeten haben. Dazu ließ er im Schlusssatz einen nach dem anderen Musiker verstummen, bis nur noch zwei Violinen spielen. Eine allzu schöne Legende, die längst bezweifelt wird. Mozarts Klavierkonzert KV 449 entstand 1784 in Wien für seine Schülerin Babette Ployer. Es eröffnet einen neuen Ton im Schaffen des Komponisten: weniger galant, sondern gewichtig und ausgereift. Nicht ohne Grund ist dieses Werk das erste Klavierkonzert, das Mozart in sein eigenhändiges Werkverzeichnis eintrug. Ein Ritterschlag!