Kreuzgangspiele

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An die ferne Geliebte

„Auf dem Hügel sitz ich spähend In das blaue Nebelland, Nach den fernen Triften sehend, Wo ich dich, Geliebte, fand.“ (Alois Isidor Jeitteles, 1794 – 1858) Bis heute bleibt offen, wer die „ferne Geliebte“ ist, die hier so sehnsüchtig besungen wird. Neueste Erkenntnisse erhärten die Vermutung, dass sie auf den Widmungsträger Fürst Joseph von Lobkowitz verweist, der Beethoven finanziell fördert und den Liederkreis Anfang 1816 in Auftrag gibt, kurz nachdem seine Frau stirbt. Eine Art weltliches Requiem für die verstorbene Geliebte des Fürsten. Anders als in jedem anderen Zyklus der Romantik sind die Lieder eng durch die Anfangsmelodie "Auf dem Hügel sitz‘ ich spähend in das blaue Nebelland" eng miteinander verbunden. Diese Melodie liefert das musikalische Material für jedes der sechs Lieder. Beethoven bewahrt sich, trotz seiner detailreichen Vorgaben in dieser Fantasie, einen geradezu volkstümlichen Tonfall. Auch wenn, wie bei den Liedern von Benjamin Britten in den Liedkompositionen Beethovens Feinheit vor Eingängigkeit und Anspruch vor Popularität rangiert: Volks- und Kunstlied bleiben bei beiden Komponisten untrennbar miteinander verbunden und bilden damit die perfekte Grundlage für diese wundersame Gegenüberstellung von Liedern unterschiedlichster Epochen. Andrè Schuen, Bariton Boulanger Trio Birgit Erz, Violine Ilona Kindt, Violoncello Karla Haltenwanger, Klavier Foto: Steven Haberland