Stiftung Schloss Neuhardenberg

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Fremd daheim

Ulrich Noethen liest Lyrik und Prosa von Günter Kunert

Zum 90. Geburtstag von Günter Kunert
Ulrich Noethen liest Lyrik und Prosa von Günter Kunert
eingerichtet von Gerhard Ahrens

„Heimat ist das, was jedem in die Kindheit scheint, und worin noch niemand war.“ (Ernst Bloch)

Günter Kunert hat eine Heimat immer schmerzlich vermisst. 1929 in Berlin geboren, darf Kunert keine weiterführende Schule besuchen, da seine Mutter Jüdin ist. Nach Kriegsende beginnt er ein Grafik-Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee, das er mit dem Verfassen von satirischen Gedichten und Geschichten für die Zeitschrift Ulenspiegel finanziert. 1950 erscheint sein erster Gedichtband Wegschilder und Mauerinschriften. Begegnungen mit Johannes R. Becher und Bertolt Brecht prägen ihn. Ab 1960 gerät Kunert zunehmend in Konflikt mit den DDR-Behörden. Im Westen erscheint sein Roman Im Namen der Hüte, der erst neun Jahre später in der DDR gedruckt wird. 1972 übernimmt er eine Gastprofessur in Austin, Texas, und 1975 verbringt er ein Jahr im englischen Warwick. Auf die Unterzeichnung des Schriftstellerprotests gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns folgt der SED-Parteiausschluss. 1979 reist er in die Bundesrepublik aus und lebt seither in Kaisborstel bei Itzehoe.

Das Schreiben ist für den Autor zu einer Ersatz-Heimat geworden. Ulrich Noethen liest aus Kunerts umfangreichen Werken, die immer wieder den Mangel an Gemeinschaft und Geborgenheit und an sicherer Zuflucht sowie die Heimatlosigkeit zum Grundmotiv haben.

Lesung
So, 29. 9., 17 Uhr
Großer Saal

Eintritt: € 16,- / ermäßigt € 12,-
präsentiert von der Märkischen Oderzeitung

Foto: Stiftung Schloss Neuhardenberg