Das Spreewald-Museum Lübbenau lädt Besucher ein, das Schreiben mit Griffel und Schiefertafel auszuprobieren.

Das Spreewald-Museum Lübbenau lädt Besucher ein, das Schreiben mit Griffel und Schiefertafel auszuprobieren.

Download Bild

Quelle: Museum OSL
Rechtehinweis: Bild darf für reaktionelle Berichterstattung genutzt werden.

Landkreis Oberspreewald-Lausitz - Museum

Schule

Für tausende Schüler heißt es bald wieder: Die Schule ruft, zurück ins Klassenzimmer! Wie unterschiedlich Schule in früheren Zeiten war und welche Gemeinsamkeiten alle Schülergenerationen eint, dass erfahren Besucher des Spreewald-Museums Lübbenau in der neuen Sonderausstellung "Oh diese Schule - Von der Schiefertafel zum Polylux".

, 17.08.2022

Zurück in die Schule und noch etwas weiter


Kennen auch Sie die Geschichte, wie Ihre (Ur-) Großeltern kilometer weit zur Schule laufen mussten, auch bei brütender Hitze und meterhohem Schnee? Ob es die Schüler früherer Generationen wirklich schwerer hatten und welche Gemeinsamkeiten es mit der heutigen Zeit gibt, davon erzählt die Sonderausstellung „Oh diese Schule - Von der Schiefertafel zum Polylux‟ im Spreewald-Museum Lübbenau.


Fräulein Müller ist im Stress, denn sie hatte rein gar nichts von den Sommerferien. Während die Schülerinnen und Schüler die Sonne genossen, musste sie jeden zweiten Mittwoch im Spreewald-Museum Lübbenau das „Nachsitzen‟ beaufsichtigen. „Die Schüler heutzutage sind viel frecher als früher, damals hatte man noch Respekt.‟ schimpft das Fräulein. Manchmal wünscht Sie sich die gute alte Zeit zurück. Dabei war früher bei weitem nicht alles besser. Seit ungefähr 200 Jahren heißt es nach den Sommerferien für alle Schüler: Zurück in die Klassenzimmer. Dabei unterlag die Schule im Laufe der Jahre viele Veränderungen. Sowohl äußerlich im architektonischen Erscheinungsbild der Schulgebäude, als auch in der Ausstattung der Klassenzimmer vollzog sich ein Wandel. Wandtafel, Schreibutensilien und Schulbänke veränderten sich. Schiefertafel und Griffel wichen Füller und Heft und auch Lernmethoden haben sich gewandelt. Der Rohrstock ist, auch wenn es sich Fräulein Müller anders wünscht, nur noch eine gruselige Anekdote im Geschichtsunterricht.

 


Das Spreewald-Museum Lübbenau lädt Besucher ein, das Schreiben mit Griffel und Schiefertafel auszuprobieren.
Quelle: Museum OSL

Während für manche Schüler das letzte Schuljahr anbricht, beginnt für die Jüngeren nun erstmals das Schuljahr. "Ich erinnere mich noch, wie ungeduldig ich an meinen ersten Schultag auf die Schulglocke wartete. Waren Sie nicht ebenso aufgeregt?", fragt Fräulein Müller, während sie versonnen auf den Zuckerbaum blickt. Der Brauch, dem Schulanfänger eine Zuckertüte zu schenken, hat sich seit 200 Jahren nicht geändert. Noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts begann das Schuljahr in Deutschland zu Ostern, dem höchsten Feiertag im Kirchenjahr. Erst 1941 wurde der Schulbeginn im ganzen Deutschen Reich auf den 1. September festgelegt. Während Sie in den alten Schulbänken der Kaiserzeit Platz nimmt, erzählt die strenge Lehrerin, wie sich der Lehrerberuf über die Zeiten wandelte: „Ich habe lange studiert, um meinen Schülern Lesen, Schreiben und Rechnen beibringen zu können. Im 19. Jahrhundert waren die Lehrer oft sehr jung und so schlecht bezahlt, dass sie sich noch etwas als Orgelspieler, Schneider oder Schuster dazuverdienen mussten.‟ Der Lehrer war neben dem Unterricht auch für die Vermittlung von Tugenden wie Fleiß, Gehorsamkeit und Ordnung zuständig. Jungen in Matrosenanzügen und Mädchen in dunklen Kleidern und Strümpfen wurden für gutes Betragen belohnt, konnten aber auch für kleinste Vergehen bestraft werden.


Weiter geht es für Fräulein Müller in ein typischen DDR-Klassenzimmer, neben der Tafel grüßt das Biologieskelett. "In der DDR versuchten wir Lehrer die Schüler über das Prinzip der Belohnung zu fördern. Gute Zensuren wurden mit Auszeichnungen gewürdigt und beim Morgenappell lobend hervorgehoben.", weiß Fräulein Müller zu berichten. Eine wichtige Rolle spielte auch das Betragen im Unterricht. Zur Kommunikation zwischen den Lehrkräften und den Eltern wurde ein Mitteilungsheft verwendet, in das Fleiß und Ordnung des Schülers vermerkt wurden. Bei gutem Verhalten und Fleiß bekamen die Schüler ein „Bienchen“ in das „Muttiheft“ gestempelt. Plötzlich reißt die Pausenklingel das Fräulein aus den Gedanken. Wie die Zeit doch vergeht, wenn man in der Vergangenheit schwelgt. "Wissen Sie, die Schüler heute haben ziemlich viele Gemeinsamkeiten mit den früheren Generationen. Finden Sie nicht auch?", fragt das Fräulein zum Abschluss. Besucher des Spreewald-Museums haben von Dienstag bis Sonntag Gelegenheit, selbst einmal in den Schulbänken Platz zu nehmen. Und auch Fräulein Müller empfängt ihre Schüler wieder am 31. August, sowie 14. und 28. September zum Nachsitzen. Wissbegierige können sich telefonisch unter der 03573 870 2420 oder via E-Mail an museum@osl-online.de anmelden. Aber Vorsicht! Hören sie dem Fräulein gut zu, sonst müssen Sie noch an die Tafel.


Fräulein Müller erwartet ihre Schüler zum Nachsitzen
Quelle: Museum OSL


Quelle:

Spreewald-Museum

Lübbenau

Topfmarkt 12

03222 Lübbenau

Pressekontakt

Saskia Bugai • Marketing & Öffentlichkeitsarbeit 

saskia-bugai@osl-online.de • +49 3573 870 2403