Joanna Connor

33. Rother Bluestage

Den Auftakt der 33. Rother Bluestage macht eine Künstlerin, die schon lange auf der Wunschliste der Festivalplanerinnen steht: Die US-amerikanische Chicagoer Blues-Gitarren-Größe Joanna Connor rockt die Kulturfabrik mit beeindruckendem Gitarrenspiel und mit tiefer Bluesseele getränktem Gesang.
Bevor Joanna Connor 2021 mit Joe Bonamassa ihre Blues-Platte „801 South Indiana“ aufnahm, lag bereits eine lange Karriere hinter ihr. Von Anfang an gehörte der Blues zu ihrem Alltag: Als sie mit 10 Jahren Buddy Guy das erste Mal live erlebte, war sie tief beeindruckt. Im Schulalter Saxophon und Gitarre zu spielen und zu singen war ihre Leidenschaft und führte schließlich dazu, dass sie mit 17 ihre ersten Live-Auftritte in Massachusetts hatte. Doch ihr Wunsch, vor allem Gitarristin zu werden und sich ganz dem Blues zu verschreiben, trieben sie 1984 nach Chicago, wo sie zu Buddy Guys Hausband stieß und mit Größen wie Magic Slim, Otis Rush uvm spielte. 1988 gründete Joanna ihre eigene Band und trat wöchentlich im Kingston Mines in Chicago auf. Ihr beeindruckendes Gitarrenspiel und ihr unverwechselbarer, in tiefe Bluesseele getränkter Gesang zogen die Aufmerksamkeit von Blind Pig Records auf sich, die ihr Debütalbum „Believe It“ im Jahr 1990 veröffentlichten. Internationale Aufmerksamkeit und weltweite Tourneen katapultierten Joanna an die Spitze der Bluesszene und sie spielte mit Luther Allison, B.B. King, Robben Ford, Robert Cray, Jimmy Page, ZZ Top, Joe Cocker, Etta James und anderen. Nach einer familiär bedingten Pause ging eine Handvoll ihrer feurigen Slide-Gitarrensoli viral und lösten eine Sensation aus. Joe Bonamassa bot an, die Platte zu produzieren, von der er glaubte, dass Joanna sie schon immer in sich trug. Und so erschien 2021 das Album „801 South Indiana“, das all die roughen Emotionen und Elemente in sich trägt, die den Blues ausmachen und auf der Bonamassa auch bei einigen Songs mitgespielt hat. Er ist ein großer Fan von Joanna, Roth ist es auch. Und war es schon vor 30 Jahren – schließlich war Joanna Connor Headliner der 3. Rother Bluestage. 2023 folgte dann auf Gulf Records „eines der ambitioniertesten Blues- und Countryalben der Saison“. „Best of Me“ ist das Statement einer eigenständigen Frau, die das Älterwerden thematisiert und auf dem sie auf wegweisende Momente ihres Lebens zurückblickt. Namhafte Gäste wie Blues-Legende Joe Bonamassa, Mike Zito, Grooveline Horns, David Abbruzzese (Pearl Jam), Josh Smith und Gary Hoey sind mit dabei und erweisen ihr die Ehre. Sie selbst sagt darüber: „[…] Das Album berührt meine Reifung als Frau, den Umgang mit der Sterblichkeit mit Anmut und Dankbarkeit, das Feiern von gewonnener und verlorener Liebe, Lust und Leidenschaft, den Schmerz und das Vergnügen, diese menschliche Erfahrung. […]“. Starke Frau – starke Musik!