ROMEO + JULIA
Theater Bonn

Am Boeselagerhof 1, 53111 Bonn
Tel. 0228 778008

Tickettelefon:    0228 778008
E-Mail Tickets:     theaterkasse@bonn.de

ROMEO + JULIA

frei nach Motiven von William Shakespeare
Tanzstück von Mei Hong Lin
Musik Serge Weber

mit 20 Tänzerinnen und Tänzern

Samstag, den 22. Juni 2019, 19.30 Uhr, Opernhaus

 

Jeder von uns ist Romeo, jede von uns ist Julia. Die Universalität der Liebesgeschichte der beiden Protagonisten aus Shakespeares berühmtestem Drama hallt in vielen von uns wider. Mei Hong Lin nimmt sich der Kerngedanken dieses Stoffes an und beleuchtet die unbändige Kraft einer Liebe, die nicht sein darf; die sich aus den Hindernissen einer von Regeln durchsetzten Welt hervorschält und dessen einzig gefühlter Ausweg ein Zusammensein im Tode ist.

William Shakespeares Tragödie ROMEO UND JULIA ist sicherlich eine der berühmtesten und tragischsten Liebesgeschichten der Weltliteratur. Die Familien der Liebenden Romeo und Julia sind miteinander verfeindet. Im Geheimen lassen sich die beiden vermählen, dennoch kann ihre Liebe den Hass zwischen ihren Familien nicht überwinden. Julia täuscht ihren eigenen Tod vor, doch das tragische Geschick verhindert, dass Romeo von ihrem Plan unterrichtet wird. An Julias offenem Sarg vergiftet er sich. Als Julia erwacht und den Geliebten tot auffindet, geht auch sie in den Tod.

Um die berühmte Geschichte von ROMEO UND JULIA neu zu bearbeiten, hat Mei Hong Lin die Handlung und Erzählstränge auf außergewöhnliche Weise verdichtet. Wie mit einem Brennglas fokussiert sie auf die beiden Hauptfiguren und verwandelt alle Tänzer und Tänzerinnen in Romeo und Julia. Deren Liebe wird als Anatomie der menschlichen Seele erzählt. Große Emotionen wie Liebe, romantische Hoffnung, Angst, Verzweiflung, Wut und Hass rücken in ihrer Modellhaftigkeit in den Mittelpunkt der Inszenierung. Unterstützt von der variationsreichen Auftragskomposition des Schweizer Komponisten Serge Weber zeichnet Mei Hong Lin ein fesselndes Porträt der inneren Gefühlswelt. (Ilse Romahn)

Mei Hong Lin wurde in Taiwan geboren und erhielt eine Ausbildung in klassischem chinesischen Tanz in ihrer Heimat. Anschließend studierte sie an der Accademia Nazionale di Danza in Rom sowie an der Folkwanghochschule in Essen. Diese unterschiedlichen stilistischen Wurzeln finden Niederschlag in ihrer choreografischen Arbeit. 1991/1992 leitete sie das Ballett am Theater Plauen, von 1997 bis 2002 war sie in gleicher Position am Theater Dortmund engagiert. In der Spielzeit 2004/2005 übernahm Lin die Tanzdirektion am Staatstheater Darmstadt. Ihre Stücke DAS HAUS DER BERNADA ALBA, THE JULIET LETTERS - BRIEFE AN JULIA, LAST MINUTE sowie MACBETH erlangten überregionale Aufmerksamkeit. Mit SCHWANENGESANG wurde sie 2010 zum Taipei International Festival nach Taiwan eingeladen. Ihre Tanzstücke DIE BRAUTSCHMINKERIN und ROMEO UND JULIA wurden 2011 und 2012 für den Deutschen Theaterpreis "Der Faust" nominiert. Mit der Spielzeit 2013/2014 übernahm Lin die Tanzsparte am Landestheater Linz. Eine Einladung zum renommierten Seoul Performing Arts Festival führte die Kompanie 2014 mit dem Stück BLIND DATE nach Korea und 2016 mit ORFEO ED EURIDICE zum 14. Internationalen Opern Festival nach Daegu (Korea), wo die Produktion mit dem Grand Prix ausgezeichnet wurde.

Neben ihren Tanzproduktionen führte Mei Hong Lin auch selbst Regie und kreierte zahlreiche Choreografien für Oper, Operette, Musical und Schauspiel sowie spartenübergreifende Produktionen für die Theater von Augsburg, Bielefeld, Innsbruck, Kaiserslautern, Linz, Schwerin, Rostock die Oper Leipzig, das Schauspiel Leipzig, die Staatsoperette Dresden, die Oper Toulon, das Teatro Real Madrid, die Oper Göteborg und die Erfurter Domstufen-Festspiele.

2017 wurde sie für ihre Produktion SCHWANENSEE mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis ausgezeichnet und ihre BRAUTSCHMINKERIN in der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift „Die deutsche Bühne“ als beste Tanzproduktion des Jahres nominiert.

Internationale Aufmerksamkeit erregt 2017 auch ihr Tanzstück MUSIC FOR A WHILE in Zusammenarbeit mit Christina Pluhar und dem Ensemble L'arpeggiata. 2018 feierten ihre Produktionen TOD UND DAS MÄDCHEN und ROMEO + JULIA am Landestheater Linz Premiere. Lins Tanzstück DIE KLEINE MEERJUNGFRAU und DER GEBURTSTAG DER INFANTIN ist für den Österreichischen Musiktheaterpreis 2018 nominiert.

Das Landestheater Linz ist die größte kulturelle Einrichtung des Landes Oberösterreich und der Stadt Linz. Seit September 2015 steht es unter der Leitung von Intendant Hermann Schneider. Das Mehrspartentheater (Oper, Operette, Musical, Schauspiel und Tanz) bringt pro Spielzeit etwa 35 Premieren und bis zu 900 Vorstellungen. 2013 erhielt das Landestheater Linz seine neue, langersehnte Spielstätte: das Musiktheater am Volksgarten, eines der modernsten Opernhäuser Europas. Nach vier Dekaden politischer Debatten rund um den Kulturbau wurde dieses Zuhause der Oper/Operette, des Tanzes, der neugegründeten Musicalsparte und des Bruckner Orchesters Linz nach vierjähriger Bauzeit – im Finanz- und Zeitplan – am 11. April 2013 eröffnet.