Kulturzentrum Schlachthof

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Show de la Minuit - Mitternachtskonzert mit PERILYMPH und LAFOTE

Fr., 17.05.2019; Einlass ab 22 Uhr, die Bar ist geöffnet ab 19 Uhr

 

Show de la Minuit - Mitternachtskonzert

mit PERILYMPH und LAFOTE

In dieser neuen Veranstaltungsreihe verlegen wir das Live Erlebnis mitten in die Nacht. Zur Geisterstunde werden hier Bands und Live Acts mit tanzbarem Sound an den Start gehen und Euch auf bestem Wege in die Nacht hinein katapultieren. Die Bar ist geöffnet ab 19 Uhr. Einlass in den Saal ab 22 Uhr. Beginn: 23:00 Uhr.

LAFOTE

Wenn sich dort draußen der wütende Mob wieder im eigenen Angstschweiß badet, sich im Selbstmitleid suhlt, dann setzen sich LAFOTE erst einmal ruhig dem Treiben gegenüber. Nur, um im nächsten Moment die Tobenden ihrer eigenen Lächerlichkeit preiszugeben: röhrend und laut, dann filigran und gedämpft, in jedem Fall wohlüberlegt. Die Hamburger Band bespielt genau jene Schauplätze gesellschaftlicher Zerrissenheit, an denen wir alle uns immer öfter wiederfinden.

LAFOTE haben diesem ganzen Schwachsinn lange genug zugesehen. Die Band – bestehend aus Jakob Groothoff (Gesang/Gitarre), Malte Zimmermann (Schlagzeug) und Stefan Kühl (Bass) – gab bereits im Jahr 2013 erste Lebenszeichen von sich. Gemeinsam mit TRÜMMER fuhren sie schließlich im November 2014 aus Hamburg hinaus, um die Selbstbefreiung zu besingen. Dann, gerade auf dem Sprung, während die TAZ sie in ihrem Pop-Blog schon als Post-Punk-Hoffnung neben Künstlern wie ISOLATION BERLIN erwähnte, nahm sich die Band raus, entschied sich für die Zeit.

Zeit, um weiter Konzerte zu spielen, um die STERNE auf deren Tribute-Compilation zu covern („Wahr Ist Was Wahr Ist“). Nach einer kleinen Tour Ende 2017 fuhr die Band schließlich mit Produzent Helge Hasselberg (LEONIDEN, TRÜMMER) ins Sandraum Studio nach Großenrade, um ihre bis dahin erdachten Songs als Album aufzunehmen: „FIN“.

Inzwischen ist auch das Jahr 2018 fast schon ganz verbraucht, ungewöhnlich viel Zeit ist also vergangen, doch gäbe es keinen besseren Moment für das Erscheinen von „FIN“ als das JETZT. Das Debütalbum handelt von genau jenen Dingen, die uns alle angehen, die jeden Tag nerven, die überfordern, die nicht selten verschlingen und bisweilen auslöschen. „FIN“ trifft exakt das plagende Gefühl des Immer-schneller-Werdens und Verlorenseins der Jetztzeit und fasst seine Facetten in elf Songs

Jakob Groothoff wühlt sich dabei in seinen Textzeilen durch den ganzen Alltagswahn, durch die ganze Scheiße, und macht klar, dass es sich hier um seine eigenen Erfahrungen handelt, wenn er die ersten Zeilen des Openers „Alles Liegt In Scherben“ formuliert: „Ich habe keine Kraft mehr / und ich habe auch keine Zeit / und es hat keinen Ort, den ich mir leisten kann“.

Ebenso wie JOCHEN DISTELMEYER erweist sich Groothoff als eindringlicher Beobachter seiner Umgebung. Doch Groothoff inszeniert sich nicht als intellektueller Beau, sondern gibt seine Gedanken mit einer kraftvollen, direkten Poesie wieder. „Ich habe einen Knoten in meinem Kopf und ich weiß nicht, was ich tun soll“, so die Formel der Selbstaufgabe, die er in „Knoten“ zehn, zwanzig, dreißig Mal besingt.

Über LAFOTE zu sagen, sie würden nach Hamburg klingen, wäre deshalb eine allzu schlichte Vereinfachung, würde der Band nicht gerecht werden. Natürlich kann man BLUMFELD oder die STERNE hier an vielen Ecken erkennen, wenn man möchte, das leugnet auch niemand. Dennoch kreieren LAFOTE eine neue Wut, die weit brachialer und erschütternder daherkommt. In der Essenz konzentriert sich die Band auf die Tugenden des Post-Punk mit vielen, kleinen melodischen Momenten hier und da.

Stefan Kühl wuchtet mit seinen Bassläufen die Songs voran, steigt dann gezielt ebenfalls auf die Melodien ein, um diese wieder konsequent zu zerstören. Gemeinsam mit dem dosiert verspielten Schlagzeugspiel Zimmermanns hält das die Band an, schneller zu machen, weiter zu gehen, hinein in die Atemlosigkeit, hin zur durch und durch physischen Erfahrung, wie man sie jüngst von DIE NERVEN oder FRIENDS OF GAS erfahren durfte.

Wie diese schälen sich LAFOTE raus aus jener stumpfen Bequemlichkeit, die sich irgendwann so dick und breit gemacht hat. Eine Bequemlichkeit, die die Arschlöcher und Wutmobs viel zu lange zufriedenließ und selbst jetzt noch Mantras der Selbstgefälligkeit bemühen möchte: Alles gut so, wie es ist, ja, ja, ja. „FIN“ ist eine scharfsinnige Erklärung, die sich ausgesprochen dagegen sträubt.

(David Hutzel)

https://www.facebook.com/lafotelafote

 

 

Perilymph

Manche Arten von Musik bringen die Körper ihrer Zuhörer in Bewegung, andere Arten von Musik vermitteln dabei gleichzeitig tiefere Emotionen, die beim Zuhörer bleiben, auch nachdem die Musik aufgehört hat zu erklingen. Die Musik von Perilymph gehört zur letztgenannten Kategorie. Nach einigen Besetzungswechseln ist Perilymph heute eine Gruppe, die sich über ihr leidenschaftliches Zusammenspiel auszeichnet und dabei von nichts weiter als der einfachen Freude motiviert ist, im Spiel zur Einheit zu verwachsen.

Perilymph ist eine fünfköpfige Band mit Sitz in Berlin, die Zusammensetzung ist jedoch international. Die Band besteht aus Fabien de Menou (Gitarre, Synth, Gesang), Nick Mangione (Bass, Gesang), Fabian Sliwka (Schlagzeug), Tim Landgren (Gitarre) und Mitchell James (Keyboard, Synth). Ihre Musik lässt sich am besten als eine moderne Interpretation des französischen Psychedelic-Rock beschreiben. Das progressive, psychedelische Ensemble spielt seit letztem Jahr Livekonzerte und stand bereits gemeinsam mit Bands wie Kikagaku Moyo, The Babe Rainbow, ORB oder Elephant Stone auf der Bühne.

 

https://peri-lymph.bandcamp.com/releases

 

 

 

VvK & ermäßigt: 10,-€ (+ Geb.) / Ak: 13,-€