Stiftung Lyrik Kabinett

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Münchner Reden zur Poesie XX

Nora Gomringer: Gedichte aus/auf Netzhaut

Nora Gomringer: Gedichte aus/auf Netzhaut – vom Verhandeln des Poetischen im Öffentlichen
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der LH München

Gedichte, so Nora Gomringer, habe sie stets als ihre „geheime Superkraft“ verstanden: Wenn Stille herrschte, in Verzweiflungen oder Einsamkeit waren es Gedichte, die ihr Mut gaben und sie Atem schöpfen ließen – Verse von Walt Whitman, Janet Frame, Heinrich Heine, Friedrich Rückert, Mascha Kaléko, Karin Kiwus, A.E. Housman, Eugen Gomringer, Emily Dickinson, Ernst Jandl, Ilma Rakusa oder Georg Paulmichl. Welche Gedichte sie seit ihrer Kindheit aufnahm, wie diese für sie zu Lebensrettern wurden, wie ein Gedicht an der Wand mindestens drei Aquarelle zu ersetzen vermag und wo und wann Gedichte vielleicht in der Politik sogar Not täten, überdenkt sie in ihrer Rede zur Poesie. Und zeigt dabei, dass Gedichte heute auch Schautexte sind, die in den Sozialen Netzwerken strategisch eingesetzt werden können, und belegt dies humorvoll anhand ihrer Reihe von „Texten in natürlicher Umgebung“. Die Dichterin und vielseitige Performanz-Künstlerin Nora Gomringer, geboren 1980, wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet (u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis 2015) und leitet derzeit das Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg.

Nora-Eugenie Gomringer (c) Judith Kinitz