Stadtbibliothek Erlangen

Marktplatz 1, 91054 Erlangen
Tel. 09131/862282

Die Heil- und Pflegeanstalt Erlangen und die nationalsozialistischen Krankenmorde

„Die gegenwärtige Lage macht die Verlegung einer großen Zahl von […] Kranken notwendig.“ – Die Heil- und Pflegeanstalt Erlangen und die nationalsozialistischen Krankenmorde

Vortrag von Julius Scharnetzky (mit Gebärdensprachdolmetscherinnen)

Zwischen November 1940 und Juni 1941 werden 908 Patientinnen und Patienten der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen im Rahmen der „Aktion T4“ in die Tötungsanstalten Sonnenstein und Hartheim verlegt. Die Morde, die vor den Augen der deutschen Bevölkerung stattfanden, sind in ein Netz von Verschleierung verwoben, das es bis heute schwierig macht, den Ablauf der Krankenmorde bis ins letzte Detail nachzuvollziehen. Aber auch nach der Einstellung der „Aktion T4“ im Sommer 1941 endet das Sterben in der Psychiatrie nicht. Patientinnen und Patienten werden nun durch Hunger, überdosierte Beruhigungsmittel und Vernachlässigung getötet.

Julius Scharnetzky ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und arbeitet zur Geschichte der Krankenmorde unter anderem in Sonnenstein/Pirna.

Eine Kooperation von Zentrum für Selbstbestimmtes Leben Behinderter e. V., Selbstverwaltetes Zentrum Wiesengrund Erlangen und Stadtbibliothek Erlangen.

Der Eintritt ist frei.