LILIOM
Theater Bonn

Am Boeselagerhof 1, 53111 Bonn
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LILIOM

von Ferenc Molnár
Regie Sascha Hawemann

Kann jemand, der andere ins Verderben stürzt, dennoch ein guter Mensch sein? Kann jemand im Leben so viel Schuld auf sich laden, dass sie ihn nach seinem Tod noch verfolgt? So ergeht es dem Vorstadt-Hallodri Liliom, der aber in Ferenc Molnárs gleichnamigem Drama eine zweite Chance bekommt. Liliom ist der unangefochtene Platzhirsch auf dem Rummelplatz. Er ist ein Draufgänger, Träumer und Weiberheld. Er schlägt gern. Bittet nie um Verzeihung. Als bester Ausrufer beim Ringelspiel von Frau Muskat kurbelt er die Illusionsmaschinerie fürs gemeine Volk an. Der Aufreißer und Mädchenschwarm ist es gewohnt, sich von Frauen aushalten zu lassen. Dann trifft er Julie, die Liebe seines Lebens. Die eifersüchtige Frau Muskat schmeißt ihn prompt raus. Nun sitzen beide auf der Straße. Er versucht, gut zu sein. Vergebens. Er kann mit der Liebe und der neugewonnenen Verantwortung nicht umgehen. In seiner Überforderung schlägt er um sich – die Schläge treffen die Person, die er liebt: Julie. Die Existenznot des jungen Paares verschlimmert sich, als Julie schwanger wird. Bei dem Versuch, für seine Familie zu sorgen, lässt sich Liliom von seinem zwielichtigen Freund zu einem Raub überreden. Der geplante Überfall geht schief. Aus Raub wird Mord. Aus Scham vor der Schande begeht Liliom Selbstmord. Kaum im Jenseits angekommen, erwartet ihn das Jüngste Gericht. Nach sechzehn Jahren Fegefeuer bekommt er eine zweite Chance auf Erden. Er kehrt zurück – nicht in die ‚beste aller möglichen Welten‘, sondern in das irdische Jammertal, in dem er seine verprügelte Frau und sein Kind zurückließ. Kann er diesmal seine Fehler korrigieren?

Ferenc Molnárs Erfolgsstück ist ein poetisches, komisches und tieftrauriges Märchen über das Leben am Rande der Gesellschaft, über zwei Menschen, die nicht ohne, aber auch nicht miteinander können, und über einen Mann, dem „das Herz unterm Messer“ schlägt.

Sascha Hawemann arbeitet als freier Regisseur u. a. in Hannover, Berlin und Nürnberg. Von 1995 bis 2000 war er als Hausregisseur und Oberspielleiter am Theater Potsdam engagiert, von 2008 bis 2013 war er in gleicher Funktion am Leipziger Centraltheater tätig. Nach WUT von Elfriede Jelinek in der vergangenen Spielzeit ist LILIOM seine zweite Arbeit am Theater Bonn.