LOHENGRIN
Theater Bonn

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LOHENGRIN

Mit fast schon religiöser Überzeugung imaginiert Elsa in einer ihr fast gar nicht bewussten, dessen ungeachtet aber existentiellen, großen Not den Retter in Gestalt eines Ritters herbei – als der auch tatsächlich erscheint, willigt sie gläubig in sein unglaubliches Angebot ein: Helfen werde er ihr, dafür dürfe aber wiederum sie, Elsa, ihn nicht fragen, wie er heiße, wer er sei und woher er komme.

Im Fall Wagner hat Friedrich Nietzsche das Kernproblem des vermeintlichen Helden Lohengrin wunderbar auf den Punkt gebracht: „Der Lohengrin enthält eine feierliche In-Acht-Erklärung des Forschens und Fragens. Wagner vertritt damit den christlichen Begriff‚ du sollst und musst glauben‘. Es ist ein Verbrechen am Höchsten, am Heiligsten, wissenschaftlich zu sein ... Der fliegende Holländer predigt die erhabne Lehre, dass das Weib auch den Unstätesten festmacht, Wagnerisch geredet, ‚erlöst‘. Hier gestatten wir uns eine Frage. Gesetzt nämlich, dies wäre wahr, wäre es damit auch schon wünschenswerth? – Was wird aus dem ‚ewigen Juden‘, den ein Weib anbetet und festmacht? Er hört bloss auf, ewig zu sein; er verheirathet sich, er geht uns Nichts mehr an. – In’s Wirkliche übersetzt: die Gefahr der Künstler, der Genies – und das sind ja die ‚ewigen Juden‘ liegt im Weibe: die anbetenden Weiber sind ihr Verderb. … – Der Mann ist feige vor allem Ewig-Weiblichen: das wissen die Weiblein.“
Ist Lohengrin im Angesicht der glaubenden Liebe Elsas ein Feigling?