Kultur Büro Elisabeth

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Prinzip Hoffnung III: Solidary / Solitary

"My only hope is you" - so endet Davids Langs Werk "Solitary". Mit Lang widmet sich das Vocalconsort Berlin einem vom Minimalismus und ex-perimenteller Musik geprägten Komponisten. 

Mit der Vertonung von H.C. Andersens "Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern" in Anlehnung an die "Matthäuspassion" von J.S. Bach, klagt Lang in "The little match girl passion" die Empathielosigkeit und Kälte einer Gesellschaft an, die nur auf Erlösung, Glück, Liebe im Tod hoffen lässt. Aufruf und Klage zugleich ist auch Langs "Solitary", eine Interpretation der alt-testamentarischen Klagelieder als Spiegel menschlicher Schwäche und Ignoranz. Verbunden werden beide Werke durch Josquins "Miserere" - Erbarme Dich.
"Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt", spöttelt ein Aphorismus. Ist Hoffnung angesichts von Klimawandel, atomaren Bedrohungen und Katastrophen, Krieg und Hunger obsolet geworden? Anlässlich seines 15-jährigen Bestehens 2018 rückt das Vocalconsort Berlin, das als einer der besten Kammerchöre Deutschlands gilt, die Hoffnung ins Zentrum einer fünfteiligen Konzertreihe. Francis Poulencs 1943 im besetzten Frankreich komponierte Hymne an die Freiheit "Figure Humaine" eröffnete im August den Zyklus musikalischer Reflexionen über die Hoffnung und ihren Verlust in unterschiedlichen Kontexten - bis hin zur "Johannespassion" von J.S. Bach. So entspannt sich ein musikalischer Diskurs zwischen weltgebundener Hoffnung als Motor des (Über-)Lebens und Deutungen der christlichen Passionsgeschichte als religiöse Quelle der Hoffnung. Dabei reicht das musikalische Spektrum vom Barock zur Neuesten Musik, vom Konzert zur Inszenierung - ganz das Vocalconsort Berlin eben.
Das Vocalconsort Berlin gilt als einer der besten und wandlungsfähigsten Kammerchöre Deutschlands. 2003 gegründet, hat das Profiensemble bewusst keinen Chefdirigenten, sondern arbeitet projektweise mit unterschiedlichen Dirigenten, aber vor allem mit festen künstlerischen Partnern wie Daniel Reuss, Folkert Uhde und Sasha Waltz zusammen. Flexibel in Besetzung und Repertoire, überschreitet das Ensemble gern die Grenzen der klassischen Genres und Disziplinen. Für 2018 stehen Monteverdis "Orfeo", choreographiert von Sasha Waltz, Engagements an der Komischen Oper Berlin und an der Semperoper Dresden in Schönbergs "Moses und Aron" auf dem Programm sowie Konzerte und Uraufführungen im Rahmen des 15-jährigen Jubiläums des Ensembles.

Das Konzert findet im Rahmen der Reihe "Prinzip Hoffnung" anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Vocalconsort Berlin statt.

Mit dem Vocalconsort Berlin
Leitung: Daniel Reuss

Die Konzertreihe wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. In Kooperation mit dem Radialsystem.

Karten: 22 € / erm. 16 €
unter: https://radialsystem.reservix.de/p/reservix/event/1265709

Foto: Kristof Fischer