Haus für Poesie

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Gegenwartsproof: Max Dauthendey

Mit Hans Christoph Buch, Autor, Berlin | Friedrich Kröhnke, Autor, Berlin | Charlotte Warsen, Autorin, Berlin | Moderation: Erhard Schütz, Literaturwissenschaftler, Berlin

Dichter, Maler, Romancier, Weltenbummler, beliebt, ziemlich erfolgreich, finanziell notorisch klamm, „wohlgesittet, feinnervig, von empfindlichem Gemüt“ (wie sein Verleger Korfiz Holm schrieb). Max Dauthendey war eine schillernde Persönlichkeit der deutschen Literatur um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Die Dichter Richard Dehmel und Stefan George waren seine Impulsgeber. 1867 in Würzburg geboren, starb „einer unserer sinnlichsten Dichter“ (Rilke) vor 100 Jahren in Malang auf Java.

Dauthendey publizierte 17 Prosabände, zwölf Gedichtbände und sieben Dramen. Seine von einer Japanreise beeinflussten Erzählungen Die acht Gesichter am Biwasee finden sich in jedem gutsortierten Antiquariat, anderes wurde in den letzten Jahren neu verlegt. Heute finden sich seine eingängigen Gedichte – er hat allein über 1000 Liebesgedichte für seine Frau geschrieben – vielfach in Internetsammlungen, gern mit Naturfotos unterlegt.

Friederich Kröhnke hat sich in Wie Dauthendey starb (Droschl Verlag 2017) auf die Spur von Dauthendeys letzten Jahren begeben – ein ebenso hellsichtiger wie komischer Parforceritt durch das nicht zuletzt eigene Dichter-Sein: „Bloß nicht sterben in den Tropen“!

Stefan George schrieb über Dauthendey, seine Gedichte seien das Einzige, was jetzt in der Literatur als vollständig Neues dastehe … Über dieses „damalige Neue“ sprechen Friedrich Kröhnke, Charlotte Warsen und Hans Christoph Buch mit dem Literaturwissenschaftler Erhard Schütz.