Theater der Stadt Schweinfurt

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Die Fledermaus (konzertante Aufführung)

Musikalische Leitung: Manfred Honeck

Festveranstaltung 500. Konzert in Schweinfurt

Am 10. Oktober 1946 fing alles mit der Unterstützung der Schweinfurter Großindustrie an. In den Sälen der Firma Kugelfischer rief die Gewerkschaft in der von den Bombardements der alliierten Bombengeschwader schwer in Mitleidenschaft gezogenen Stadt zur ersten Großkundgebung nach Beendigung des 2. Weltkriegs auf. Es sprach der Generalsekretär der Bayerischen Gewerkschaften Reuter aus München zu Aufbau und Aufgaben der Gewerkschaften. Zur Eröffnung und Abschluss spielten die »Bamberger Symphoniker« Ouvertüren von Beethoven, am Abend unter dem Dirigat von Konrad Lechner Tschaikowsky, Bruch und Richard Strauss. Als Solist fungierte der 1. Konzertmeister Otto Büchner. Der Abend war so ein großer Erfolg, dass er am 19. Oktober wiederholt werden musste. Was folgte, ist einzigartige fantastische Konzertgeschichte. Über Jahrzehnte und über alle Intendanzen hin hielt und hält die intensive künstlerische Zusammenarbeit, die durch das Engagement der Großindustrie in schweren Zeiten begonnen hatte. Seit vielen Jahren konzertieren die »Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie« nunmehr acht Mal pro Saison in der unterfränkischen Industriestadt und setzen so augenscheinlich eine Tradition intensiv fort, die vor 72 Jahren begonnen hat.

 

Samstag, 02.03.2019 | 17.00 Uhr
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Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie
Libretto von Karl Haffner, Richard Genée
Musikalische Leitung: Manfred Honeck

mit Bo Skovhus (Gabriel von Eisenstein, Bariton), Simona Šaturová (Rosalinde, Sopran), Krešimir Stražanac (Gefängnisdirektor Frank, Bariton), Stefanie Irányi (Orlofsky), Bernhard Berchtold (Alfred, Tenor), Michael Nagy (Dr. Falke, Bariton), Kresimir Spicer (Dr. Blind, Tenor), Katharina Konradi (Adele, Sopran & Ida, Sopran), Martin Rassau (Frosch)

und dem Philharmonischen Chor München - Chor der Münchner Philharmoniker (Einstudierung: Prof. Andreas Herrmann)

Uraufführung im Theater an der Wien am 05. April 1874

»Ich schreibe Tag und Nacht, arbeite wie ein Fiakerroß«, schrieb der »Walzerkönig« Johann Strauß einmal. Auf den großen Bällen fungierte er als Hofballdirektor, während auf dem Parkett die Paare in die eine oder andere Richtung kreisten. Immer wieder warnten Mediziner vor den angeblich »lebensgefährlichen Drehungen«. Dennoch: Wien versank damals im Dreivierteltakt. Strauß sagte dazu: »Wenn ich geige, tanzen selbst die Küken in den Eiern mit!« Erstaunlich ist, dass er zunächst nicht so recht Operetten komponieren wollte. Aber seine Frau Jetty hatte mehr Ehrgeiz. »Schani«, wie er genannt wurde, musste ans Theater! Es gab erste Erfolge, aber auch ein paar Flops – und dann kam 1874 der Durchbruch mit der urwienerischen »Fledermaus«. Sie geht auf das Stück »Das Gefängnis« zurück – eine Gesellschaftsposse mit ironischen Untertönen, angesiedelt »in einem Badeort in der Nähe einer großen Stadt«. Hier gilt nur derjenige, der es nicht nötig hat, zu arbeiten. Das Ganze beginnt mit einer Art Konversationskomödie, die im Haus des Privatiers Eisenstein spielt. Nach und nach verabschieden sich die Gäste unter einem Vorwand – denn alle wollen auf das Fest des russischen Fürsten Orlofsky. Im Mittelpunkt der Operette steht das bunte Treiben dieses Maskenballs mit seinen aberwitzigen Verwechslungen. Sein und Schein: Im Strudel von Walzer und Galopp, im Rausch von Küssen und Champagner vergisst jeder seine angestammte Rolle für ein trügerisches Miteinander. Die finale Wiener Posse führt zum nüchternen Alltag zurück – und enthüllt, dass der Glanz der vornehmen Welt deutliche Kratzer aufweist. Strauß schuf ein Werk mit einer mitreißenden Musik, über die ein Zeitgenosse schwärmte: »Ihre Rhythmen fegten die Ereignisse in alle Winde, dass sie in der Luft herumtanzten.«

Manfred Honeck ist seit der Saison 2008/2009 Music Director beim Pittsburgh Symphony Orchestra. Seine weithin gefeierten Konzerte und richtungsweisenden Interpretationen gemeinsam mit diesem Orchester erfahren international große Anerkennung. Umjubelte Gastspiele führen regelmäßig in zahlreiche Musikmetropolen sowie zu den großen Musikfestivals, darunter die BBC Proms, Musikfest Berlin, Lucerne Festival, Rheingau Musik Festival, Beethovenfest Bonn, Grafenegg Festival, die Carnegie Hall und das Lincoln Center in New York. Eine enge Beziehung pflegen Manfred Honeck und sein Orchester zum Wiener Musikverein. Nach einer einwöchigen Residenz im Jahr 2012 folgten im Frühjahr 2016 drei weitere Konzerte im Rahmen einer ausgedehnten Europa-Tournee. Im Sommer 2017 führte eine weitere Tournee zu Europas bedeutendsten Musikfestivals. Manfred Honecks erfolgreiche Tätigkeit in Pittsburgh wird durch zahlreiche Einspielungen umfassend dokumentiert. Sämtliche der CDs für Reference Recordings, darunter Tondichtungen und Suiten von Richard Strauss, Beethovens Symphonien Nr. 5 und 7 sowie Tschaikowskys 6. Symphonie erhielten eine Vielzahl an hervorragenden Rezensionen. Nach zwei Grammy-Nominierungen für Dvoráks achte Symphonie und die von Honeck selbst konzipierte Symphonische Suite aus Jenufa von Janácek sowie für Bruckners Symphonie Nr. 4 wurde die aktuelle Aufnahme, Schostakowitschs Symphonie Nr. 5, im Januar 2018 mit einem Grammy als »Best Orchestral Performance« ausgezeichnet. Die Fachjury der International Classical Music Awards zeichnete Honeck 2018 als »Artist of the Year« aus.

Der Philharmonische Chor München - Chor der Münchner Philharmoniker ist einer der führenden Konzertchöre Deutschlands. Er wurde 1895 von Franz Kaim, dem Gründer der Philharmoniker, ins Leben gerufen. Seit 1996 wird er von Chordirektor Andreas Herrmann, Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik und Theater München, geleitet. Das Repertoire erstreckt sich von barocken Oratorien über A-cappella- und chorsymphonische Literatur bis zu konzertanten Opern und den großen Chorwerken der Gegenwart. Der Chor musizierte dabei u. a. unter der Leitung so bedeutender Komponisten und Dirigenten wie Gustav Mahler, Hans Pfitzner, Krzysztof Penderecki, Herbert von Karajan, Rudolf Kempe, Sergiu Celibidache, Zubin Mehta, Mariss Jansons, James Levine, Semyon Bychkov, Thomas Hengelbrock, Christian Thielemann, Lorin Maazel und dem Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker Valery Gergiev. In den vergangenen Jahren hatten, neben den Schwerpunkten Klassik, Romantik und klassische Moderne, Alte und Neue Musik im Chorrepertoire an Bedeutung gewonnen. Der Philharmonische Chor München und seine Ensembles waren immer wieder bei Ur- und Erstaufführungen zu hören. Neben dem Spektrum des gesamten Konzertchor-Repertoires ist der Philharmonische Chor München jedoch auch ein gefragter Interpret von Opernchören und setzt die mit James Levine begonnene Tradition der konzertanten Aufführungen, die auch unter Christian Thielemann weitergeführt wurde, fort. Neben eigenen Konzertveranstaltungen ist der Chor auch gern gesehener Gast bei zahlreichen Konzertereignissen und Festivals im In- und Ausland.

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Manfred Honeck | Foto: Felix Broede