konzert theater coesfeld

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Draussen vor der Tür

Wolfgang Borchert

Der Kriegsheimkehrer Beckmann kommt nach dreijähriger Kriegsgefangenschaft nach Deutschland zurück.

Dienstag, 20. November 2018 - 19:30 Uhr

Immer noch traumatisiert von seinen Erlebnissen als Soldat im 2. Weltkrieg und getrieben von den Fragen nach Moral und Verantwortung, muss er sehen, wie sich die Menschen in ihrem normalen Leben eingerichtet und die unbequeme Vergangenheit so gut wie möglich verdrängt haben. Beckmann bemüht sich, sich zu integrieren, doch er bleibt ein Außenseiter. Jede einzelne Begegnung, ob mit seinem ehemaligen Vorgesetzten im Krieg, ob mit dem Kabarettdirektor, bei dem er sich um eine Anstellung bewirbt, oder der Nachmieterin seiner inzwischen verstorbenen Eltern, lässt Beckmann allein und ohne Antworten zurück.
Drei Studierende des Studiengangs Schauspiel an der Bayerischen Theaterakademie August Everding haben Borcherts berühmtes Nachkriegsdrama für ein gemeinsames Projekt ausgewählt. Entstanden ist eine intensive, dichte und berührende Inszenierung, die mit dem Stück und seinen Themen - Krieg, Zerstörung, Flucht, Heimat, Existenzangst - mühelos die Brücke zum aktuellen Geschehen schlägt: Beckmanns Krieg ist nicht nur ein vergangener.
Die Produktion wurde zu internationalen Schauspielschulfestivals nach Rabat (Marokko) und Budapest (Ungarn) eingeladen und in das Repertoire des Münchner Metropoltheaters übernommen.

Preiskategorien: 18,- € | 21,- € | 24,- €

großer Saal

Veranstalter: Ernsting Stiftung Alter Hof Herding

 

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Pressestimmen

"Und [ins Metropoltheater] passt [der Abend] prima hin, nicht nur aufgrund seiner Erzählweise - drei Leute spielen Beckmann und einen ganzen Wust von Nebenfiguren mit nichts als einer rostigen Blechtonne und den Verwandlungskünsten, die einem ein schlammfarbener Parka ermöglicht -, sondern auch, weil "Draußen vor der Tür" bei Lemke, Rosenthal und Schulte unglaublich spannend, bewegend und heutig ist - und ein Fest der Spiellust. Fast reibt man sich die Augen: Drei Studis im dritten (Philip Lemke) und vierten (Philipp Rosenthal und Nora Schulte) Jahr bearbeiten, inszenieren und spielen einen dazu noch selbst eingerichteten Klassiker der Theaterliteratur. Und man spürt in jedem Moment, dass es ihnen ein Anliegen ist, vom Schmerz eines innerlich zerrissenen Menschen zu erzählen und die Frage an uns weiterzugeben, wie wir es nach wie vor schaffen, das "Meer aus Toten" zu ignorieren und das Leid vor unseren Türen. (...) Sie machen es (...) gut, diese drei, mit einem prima Timing der Einzelaktionen und Szenen, einer stupenden Dramaturgie der Blicke (...)." (SZ)

 

"Wie in einem großen Atemzug durchgespielt ist hier Wolfgang Borcherts 'Draußen vor der Tür'. (...) Philip Lemke, Philipp Rosenthal und Nora Schulte (...) haben klug das innere, das verzweifelt anklagende Vorwärtsdrängen dieses Heimkehrerdramas erkannt (...). Jochen Schölch holte das von Stückwahl und -fassung bis Regie und Spiel eigenständige Akademie-Projekt an sein Münchner Metropol. Eine richtige Entscheidung (...)." (Münchner Merkur)

 

"Dem Darstellertrio, das sich selbst inszenierte, gelingt eine Aufführung von erstaunlicher Vitalität. Was Wolfgang Borchert seinerzeit an authentischer Leiderfahrung und an zorniger Resignation in wuchtigen Expressionismus gehämmert hat, wird hier in nur einer Stunde hoch verdichtet zu einer zeitlosen Anklage einer Jugend im wehrtauglichen Alter. Beckmann erscheint bei Schulte, Lemke und Rosenthal als der Universal Soldier aller Länder, dessen multipel zerrissenes Ego ein leeres Ölfass umtanzt." (Abendzeitung)

Inszenierung und Spiel:

  • Philip Lemke
  • Philipp Rosenthal
  • Nora Schulte