DER KAISER VON ATLANTIS
Theater Bonn

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DER KAISER VON ATLANTIS

ODER DIE TOD-VERWEIGERUNG

Im September 1942 wurde der Komponist Viktor Ullmann ins Konzentrationslager Theresienstadt gebracht, wo neben zahlreichen weiteren Werken die Oper DER KAISER VON ATLANTIS auf ein Libretto seines Mithäftlings Peter Kien entstand. Zu einer Aufführung kam es jedoch nicht mehr. Das Thema war bildhaft und aussagekräftig; keiner, der nicht verstanden hätte, dass es um Hitler und um den Weltkrieg ging: Der Kaiser von Atlantis herrscht als Tyrann über sein Land und führt Krieg, weil er sich bereichern und größere Macht gewinnen will. Durch den Trommler lässt er den Krieg aller gegen alle verkünden. Daraufhin verweigert der Tod seinen Dienst. Nun stirbt überhaupt niemand mehr. Das Leben verfällt in Lähmung, der Kaiser kann nichts mehr ausrichten, sein Land versinkt im Chaos. Verzweifelt fleht der Herrscher in seiner Ohnmacht den Tod an, mit seinem Werk doch wieder fortzufahren. Am Ende willigt der Tod schließlich ein, seine Rolle wieder zu spielen, stellt aber zur Bedingung, dass der Kaiser sein erstes Opfer werden solle.

Der Aufführung des KAISER VON ATLANTIS ist Karl Amadeus Hartmanns Sonate 27. April 1945 für Klavier nachgestellt, in der der Komponist den Todesmarsch von Häftlingen des Konzentrationslagers Dachau, dessen Augenzeuge er hatte werden müssen, musikalisch verarbeitet.