Theater im Fischereihafen

Am Schaufenster 6, 27572 Bremerhaven
Tel. (0471) 9313136

Tickettelefon:    (0471) 9323344
E-Mail Tickets:     tif@nord-com.net

Rainer Bielfeldt

Rainer Bielfeldt

Sein Klavierspiel ist unverkennbar. Sein Gesang auch. Seine Kompositionen sowieso. Wer sie hört, verfällt ihnen. Da gibt es kaum Fluchtmöglichkeiten. Und trotzdem ist Rainer Bielfeldt kein Typ für Massenware. Zwar hat er durchaus schon Massen erreicht im Laufe seiner gut 30-jährigen Karriere – sowohl als Solist wie auch als kongenialer Begleiter von Stars wie Tim Fischer, Gayle Tufts, Ole Lehmann, Nana Gualdi oder Alfred Biolek – trotz allem aber lässt er sich gern jeden Abend "neu entdecken". Am liebsten von einem aufgeschlossenen, musikaffinen und leidenschaftlichen Publikum. Gut zehn Jahre nach seinem letzten Album "Sänger sein" bringt er jetzt ein neues auf den Markt und geht endlich auch wieder auf die Bühne. Das Projekt heißt "Die Erinnerung von morgen". Warum die lange Pause, Herr Bielfeldt? "Ach, eine Pause war das eigentlich nicht", wiegelt er ab, "ich hab mich nur für den Moment zurückgezogen aus der ersten Reihe und mehr Musik für Andere gemacht." Mit den inzwischen verstorbenen Publikumslieblingen Dirk Bach und Christiane Weber und Stars wie Jan Ammann oder Mireille Mathieu hat es Bielfeldt ins Studio gezogen. Chansons, Schlager, Musicals und Hörspiele unterschiedlichster Couleur sind entstanden. Und dann ist da natürlich noch "sein" Künstler der ersten Stunde: Tim Fischer! Mit ihm ist er seit Jahren wieder unterwegs. Das aktuelle Programm "Absolut!" führt die beiden Chanson-Ikonen seit einem knappen Jahr wieder quer durch die Republik – und das wird es auch weiterhin! Aber: Es wird auch wieder Zeit für ein neues Solo-Abenteuer. Warum "Die Erinnerung an morgen"? "Das Titellied entstand in der Celler Schule, der Songtexter-Akademie, die ich seit einigen Jahren mitleite", erklärt Bielfeldt. "Mit dreien der Absolventen habe ich den Titel geschrieben. Es ist ein Lied übers Innehalten. Ein Lied mit zwei Gegenpolen: einem getriebenen, zeitbesessenen und einem ruhigen, zeitlosen. Letzterer ist der wichtigere. Und genau so soll auch das Programm sein: Ein ruhiger, zeitloser Abend als Gegenpol zum tagtäglichen Wahnsinn. Ein schöner Moment, der zur Erinnerung von morgen wird." Die Musik zu diesem und nahezu allen anderen Liedern des Programms stammt von Rainer Bielfeldt selbst. Einige Texte auch ("Dazwischen", "Der dritte Mai", "Nicht mal zehn Schritte"). Für die anderen konnte der charmant-smarte Hanseat Autorenkolleginnen und -kollegen der Premiumklasse gewinnen, darunter seine Haus- und Hof-Dichterin Edith Jeske ("Willi", "Gute Reise, mein Herz", "Tot in Venedig"), aber auch Tobias Reitz ("Wie Sommer, bloß mit Schnee") und die bereits erwähnte Christiane Weber (1975-2011) ("Mein Herz, so weit"). Rainer Bielfeldt ist kein Teenager mehr. Er hat aber noch die gleiche Spielfreude wie damals. Vielleicht noch etwas mehr. Schließlich weiß er heute, was er tut (und auch, was er nicht mehr tun würde). Das Anliegen, das ihn mit dem neuen Programm antreibt, ist eher puristisch: Musik machen. Und zwar so, dass es Spaß macht. Kein starrer Ablauf, aber ein großer Fundus an guten, berührenden Songs mit einigen neu geschaffenen und anderen noch unentdeckten Perlen. Keine ausgetüftelte Dramaturgie mit sekundengenau platzierten Pointen, aber eine unnachahmliche Fähigkeit zur Improvisation – sowohl in der Musik als auch in den charmant-feinsinnigen Conferencen. Keine Angst vor Hintersinn, aber auch nicht vor großen Gefühlen. Überhaupt: Gefühle. Da sagt der Sänger, er wünsche sich mit seiner Musik "Momente des Glücks". Da bescheinigt ihm die Presse, er sei "ein Romantiker mit Herzenswärme" (BZ) und mit "fast schon waffenscheinpflichtigen Schauer-Angriffen in seinen Pop- Balladen" (Hamburger MoPo). Und dann sind da seine Fans, die ihm mitunter durch halb Deutschland nachreisen, weil man Bielfeldt eigentlich kaum als "einen unter vielen" mögen kann – ihm verfällt man ganz. "Na das is’ doch fein", sagt Bielfeldt. Hanseaten reden ja nicht viel über solche Dinge. Im besten Fall setzen sie sich ans Klavier und singen. Endlich wieder.