Das Eigene | Heimat
Societaetstheater

An der Dreikönigskirche 1a, 01097 Dresden
Tel. (0351) 811 90 35

Tickettelefon:    (0351) 803 68 10

Das Eigene | Heimat

Premiere | Im Rahmen der 25. Tanzwoche Dresden

Uns bekannt sind unsere Traditionen, egal ob Landes- oder Familienriten - wir haben sie mit der Muttermilch aufgesogen, sie umgaben und umgeben uns täglich. Andere Traditionen gehören eher der Vergangenheit an, werden nicht mehr praktiziert - Gründe dafür gibt es viele. Das deutsche Liedgut und der deutsche Volkstanz sind Formen unserer Traditionen, die identitätsstiftend waren und sind. Sie gaben Sinn und schufen ein Gemeinschaftsgefühl. Tänze und das gemeinsame Singen geben einen klaren Rahmen vor, wer drin ist und wer nicht - die Grenze verläuft am Beherrschen des Tanzes und Kennen der Noten. Mit den recht beispielhaften Geschehnissen und Entwicklungen in Dresden und Sachsen in den letzten Monaten ist der Heimatbegriff wieder in aller Munde, in den Medien, in sozialen Netzwerken, am Stammtisch. Wir befinden uns zwischen den Attributen multilokal, polyzentrisch, weltoffen und den sich zutragenden Demonstrationen, brennenden Flüchtlingsheimen und inzwischen tätlicher Gewalt gegen Geflüchtete. Letzteres führt uns zurück in unsere jüngste Vergangenheit, als ob es sie nie gegeben hätte. Sie versucht einen Status nicht zu verlieren und übt dabei doch Verrat an der so geliebten Heimat. Eine Heimat, die Wald und Wiesen, Bäume und Lieder, Bäche und Häuser hat und definitiv ausreichend Platz für Menschen, die keine Heimat mehr haben. Den Dresdner Gnadenchor, Johanna Roggan und auch die Tänzerinnen Anna Fingerhuth, Cindy Hammer, Jule Oeft, Romy Schwarzer und Simone Detig verbindet die deutsche Heimat. Sie sind fast alle auf ihre ganz eigene Art in Dresden und der Region verwurzelt. Ausgehend vom einenden Faktor der gemeinsamen Heimat entsteht eine Produktion, die sich intensiv mit dem vermeintlich Eigenen auseinandersetzt. Wie viel Wurzel brauchen wir, um eine eigene Identität herausbilden zu können? Und wie steht dies dem Wunsch nach Neuem, nach Zukunft und Vision gegenüber? Was ist Heimat heute für uns? Brauchen wir eine Definition? Und wenn ja, ist es ein physischer Ort, ein Zustand oder bestimmte Umstände? Choreographie: Johanna Roggan | Tanz: Anna Fingerhuth, Cindy Hammer, Jule Oeft, Romy Schwarzer, Simone Detig | Musik: Frieder Zimmermann in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Gnadenchor unter Leitung von Max Rademann | Kostüm: Julia Pommer | Licht: Falk Dittrich | Produktionsleitung: Dana Bondartschuk | Produktionsleitung und Choreografische Assistenz: Josefine Wosahlo | Finanzmanagement: Judith Hellmann | Produktionsassistenz: Sebastian Beeskow