Barish Karademir: Im Herzen der Gewalt
Tafelhalle im KunstKulturQuartier

Königstr. 93, 90402 Nürnberg
Tel. 0911 231-4000

Tickettelefon:    0911 231-4000

Barish Karademir: Im Herzen der Gewalt

Premiere am 02. Mai

Der junge Franzose Édouard trifft eines nachts auf Reda und nimmt ihn mit in seine Pariser Einzimmerwohnung. Was zunächst als heißer Flirt beginnt, entwickelt sich zu einer dramatischen Nacht, in der Édouard mit einer Waffe bedroht und vergewaltigt wird.
Édouard wird zum Opfer von Redas Gewalt, Sohn algerischer Migranten und dessen Leben in Frankreich von Rassismus, Homophobie und Armut geprägt ist. Er bleibt zurück, alleine, mit der schmerzhaften Erinnerung an das Geschehene. Er erzählt seine Geschichten den Behörden und seiner Schwester. Im Kollektiv werden dort die Meinungen durch Vorurteile und Rassismus geschürt. Er erzählt so lange, bis es nicht mehr seine Geschichte ist, sondern die der anderen.
Eine kollektive Geschichte, die gesellschaftlich tief verwurzelten Rassismus, Homophobie und Machtstrukturen enthüllt.

"Ich war zum Rassisten geworden. Der Rassismus, also, was ich immer als das meinem Wesen radikal Entgegengesetzte empfunden hatte, das absolut andere meiner selbst, erfüllte mich unvermittelt, ich war die anderen geworden."

Barish Karademir theatralisiert den gleichnamigen Roman von Édouard Louis in einem Stück. Der aktuelle Star der französischen Literaturszene analysiert in seinem autobiographischen Roman gesellschaftlich verdrängte Formen der Gewalt und spielt mit den Erwartungen des Lesers. 2014 landete er mit seinem Debütroman „En finir avec Eddy Bellegueule“ einen Bestseller. Louis studiert und wohnt in Paris, seit 2016 lehrt er auch am Dartmouth College in den USA. "Ich möchte eine Literatur der Konfrontation, die es dem Leser verbietet, sich abzuwenden von der Wirklichkeit, in der er lebt." - Édouard Louis


Barish Karademir ist Regisseur, Tänzer und Choreograf. Er wurde als Sohn singhalesisch-zypriotischer Eltern in Heidelberg geboren, studierte Ballett und nahm anschließend an internationalen Tanzprojekten teil. Nach dem Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte in Erlangen arbeitete er als Regieassistent in Berlin, Wien und Paris. Seit 2006 inszeniert er regelmäßig in der Tafelhalle Nürnberg (u.a. „Zersplittert“), einem Spiel- und Produktionsort für die freie Szene. Zuletzt dramatisiere er Michel Houllebecqs „Ausweitung der Kampfzone“ am Theater Ingolstadt.


Eine Koproduktion mit der Tafelhalle im KunstKulturQuartier, unterstützt durch Zuschüsse der Stadt Nürnberg.

REGIE Barish Karademir / REGIEASSTENZ Simon Rein / BÜHNE, KOSTÜME André Schreiber / VIDEO Miho Kasama / SCHAUSPIEL Simon Rein, Ulrike Fischer, Lukas Kientzler, Florian Sumerauer, Zeynel Alkis/ TANZ Tatiana Diara, Kirill Berezowski, Charlotte Petersen


Aufführungsrechte: Fischer Verlag