Academia Musicalis Thuringiae

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»Lamentatio et Consolatio«


ERÖFFNUNGSKONZERT des Festivals GÜLDENER HERBST 2018

»Lamentatio et Consolatio«


Musik von Johann Rosenmüller und Sebastian Knüpfer in Kombination mit Texten aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges | Ensemble 1684, Leitung: Gregor Meyer, Axel Thielmann - Sprecher

Der Dreißigjährige Krieg war eine große humanitäre Katastrophe, welche die Menschen bis ins Mark erschütterte. Er ließ sie hilf- und orientierungslos zurück. Wie viel Leid dieser Konflikt insbesondere unter der wehrlosen Zivilbevölkerung anrichtete, darüber geben erhaltene Zeitzeugnisse mitunter erstaunlich lapidar Auskunft.

Die alltäglichen Gewaltexzesse aller Kriegsparteien führten zu einer Verrohung und Dehumanisierung der Gesellschaft in nicht gekanntem Ausmaß. Und die Frage stellt sich: Was hielt und trug die Menschen in dieser Zeit, was gab ihnen Kraft? Ein starkes Mittel gegen Verzweiflung und Resignation war sicher der feste Glaube daran, dass dem irdischen Jammertal dereinst die Seligkeit des ewigen Lebens folgen würde. Dieser Hoffnung Aus- und Nachdruck zu verleihen, war vornehme Aufgabe der protestantischen Kirchenmusik, die damit dem lutherischen Diktum folgte, demzufolge die Musica die betrübten Geister erfreuen, die traurigen Gemüter zur Fröhlichkeit bringen, die angefochtenen Herzen reichlich trösten und die bösen Geister vertreiben solle. Aufs Trefflichste umgesetzt ist dieses Ansinnen in einem schlichten Choral Johann Rosenmüllers (1617-1684).

Mit diesem musikalischen Kleinod vermag der Komponist der gläubigen Seele (und nicht nur dieser!) eine Ahnung von der jenseitigen Herrlichkeit zu vermitteln - und zugleich eine Kraftquelle für das irdische Dasein zu erschließen. Im Programm steht die Komposition neben anderen erhebenden Werken Rosenmüllers, der italienischen wie mitteldeutschen Stil wie kein zweiter seiner Zeit vereint, sowie Werken der Thomaskantoren Sebastian Knüpfer (1633-1676) und Johann Schelle (1648-1701). Die Tonschöpfungen der genannten Meister kontrastieren dabei die rezitierten Texte der Zeitzeugen, schlagen Breschen in den dokumentierten Schrecken und wollen zeigen, dass man durch Musik Trost und Hoffnung finden kann - damals wie heute.

Das von Markus Berger und dem Leiter des Gewandhaus-Chores Gregor Meyer gegründete Ensemble 1684 widmet sich vorrangig der Pflege vorbachischer Barockmusik. Den aktuellen Schwerpunkt bildet das Werk Johann Rosenmüllers, der das zweite Drittel des 17. Jahrhunderts musikalisch wie kaum ein Zweiter geprägt hat.

Ensemble 1684

Gregor Meyer – Leitung, Orgel
Alice Ungerer, Sophia Backhaus – Sopran

Clara Barbier, Florence Pettet – Alt

Christopher B. Fischer, Alexander Hemmann – Tenor

Tobias Ay, Markus Berger – Bass

Saskia Klapper, Yumiko Tsubaki – Violine

Magdalena Schenk-Bader, Gundula Beyer-Rauterberg – Viola

Benjamin Dreßler – Violone

Alma Mayer – Dulzian

Clemens Harasim – Laute
Axel Thielmann – Sprecher

Kooperationspartner: Evang.-Luth. Kirchgemeinde Weimar Eintrittspreise: PK 1 24,-/17,- EUR, PK 2 18,-/12,- EUR