Faust
Johann Wolfgang von Goethe
Ein Schauspiel (Der Tragödie erster Teil) Die Figuren aus Goethes „Faust“ kommen direkt aus dem Mittelalter auf uns zu, vor sich die Umwälzungen der Renaissance. Das alte Gefüge der Welt bricht zusammen, jede Gewissheit schwindet, der Mensch fällt aus einer scheinbar ewigen Ordnung, die Welt wird kühn und neu erklärt. Angst und Schrecken erfassen die Menschen angesichts der neuen Möglichkeiten und Wahrheiten. Der Teufel scheint mit dem Menschen im Bunde, überall ahnt man seine Verführungen, das Böse triumphiert, unterwandert das Bestehende und führt es in den Untergang. Ketzer und Hexen brennen in den Städten und Dörfern. Nur noch fern am Horizont die Hoffnung. Die Figur des Faust ist ein wagemutiger Häretiker, ein Mann ohne Furcht und Hoffnung, ein wilder Abenteurer des Geistes und der Lust. Einer, der die Welt ausmisst nach seinem Maß und alle Grenzen überschreitet. Er ist der ewige Wanderer zwischen den Welten mit dem Teufel im Kopf und der Sehnsucht im Herzen. So betritt er für uns, der Getriebene, noch einmal die Bühne. Und mit ihm nahen sich wieder die ‚schwankenden Gestalten‘ seiner Zeit und entfalten ihr Theaterleben zwischen Verdammnis und der Hoffnung auf Erlösung. Und sie alle spiegeln, ob wir wollen oder nicht, unsere heutige Welt. "O gibt es Geister in der Luft, Die zwischen Erd und Himmel herrschend weben, So steiget nieder aus dem goldnen Duft Und führt mich weg, zu neuem Leben!" J. W. von Goethe Regie: Johannes Kaetzler Bühnenbild und Kostüme: Werner Brenner Foto: Forster
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